Vor sieben Jahren gewann Belinda Bencic (25) in Toronto mit Siegen über Serena Williams und Simona Halep erstmals in ihrer Karriere ein Masters-1000-Turnier und wurde in Kanada jüngste Turniersiegerin seit der US-Amerikanerin Jennifer Capriati 1991. Nur mit dem Olympiasieg von Tokio vor zwei Jahren kam Bencic seither auf allerhöchster Stufe noch an diesen Exploit heran.
Wiederum in Toronto bietet sich der Ostschweizerin nun die Chance auf einen zweiten Coup. Die Form jedenfalls stimmt: In den ersten drei Runden gegen Tereza Martincova, Serena Williams und nun Garbine Muguruza (28) gerät Bencic nie in Gefahr, auch nur einen Satz abzugeben. Gegen die Spanierin geht sie 5:0 in Führung, ehe der Spanierin der erste Spielgewinn gelingt. Im zweiten Durchgang schafft die 25-Jährige zum 5:3 das vorentscheidende Break.
Kein Duell mit Weltnummer 1
Eine Sensation stellt der Sieg über Muguruza für Bencic nicht dar. Die zweifache Grand-Slam-Siegerin figuriert als Nummer 8 zwar immer noch unter den Top 10 der Weltrangliste, befindet sich derzeit aber im Krisenmodus. Seit dem Gewinn des Frauen-Masters in Guadalajara im November 2021 ist bei Muguruza der Wurm drin: Die Roland-Garros-Siegerin von 2016 und Wimbledon-Siegerin von 2017 feierte erst neun Siege in dieser Saison. In Toronto gelang ihr in der 2. Runde (nach einem Freilos in Runde 1) erst der zweite Erfolg in den letzten drei Monaten.
Auch die Konkurrenz in Toronto spielt für Belinda Bencic. In den Viertelfinals in der Nacht auf Samstag trifft die Ostschweizerin nicht auf die Weltnummer 1 Iga Swiatek (21), sondern auf die formstarke 26-jährige Brasilianerin Beatriz Haddad Maia (WTA 24), die gegen die 6:4, 3:6, 7:5 gewinnt.
Belinda Bencic ist die am besten klassierte Spielerin in der oberen Tableauhälfte. In der unteren Hälfte figurieren mit Jessica Pegula und Coco Gauff noch zwei besser klassierte Amerikanerinnen im Turnier. Ausserdem befindet sich die ehemalige Nummer 1 Simona Halep noch im Rennen, die am Donnerstag im Achtelfinal Jill Teichmann eliminiert hat. (SDA)