Absagenflut von Federer und Co
Olympia gehen die Tennis-Stars aus!

Normalerweise messen sich bei Olympischen Spielen die Besten der Besten. Nicht so beim Tennis-Turnier in Tokio. Sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern fehlen viele Top-Stars.
Publiziert: 15.07.2021 um 08:03 Uhr
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Aktualisiert: 16.07.2021 um 15:44 Uhr
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Viele Tennis-Stars verzichten darauf, um die Olympia-Medaillen zu spielen.
Foto: imago images/AFLOSPORT

Für viele Sportlerinnen und Sportler gibt es einen ganz grossen Traum, den sie sich in ihren Karrieren erfüllen wollen: Olympiagold. Man könnte meinen, das gelte auch für Tennis-Stars. Aber in diesem Jahr ist alles anders. Viele grosse Namen werden nicht in Tokio sein. Das Feld wird fast täglich unattraktiver.

Zuletzt verkündet Roger Federer (39), dass er wegen Knieproblemen auf die Japan-Reise verzichtet. Der Maestro hat allerdings schon Gold daheim. Genauso wie Stan Wawrinka (36, Fuss-OP), Rafael Nadal (35/Sp, Erschöpfung) und Serena Williams (39/USA, ohne Angabe eines Grundes). Dies sind aber nur einige der Stars, die nicht am olympischen Turnier teilnehmen werden. Auch Dominic Thiem (27/Ö, Handgelenksverletzung), Dan Evans (31/Gb, positiver Coronatest) oder Nick Kyrgios (26/Aus) bleiben dem Grossanlass fern. Letzterer verzichtet freiwillig und steht ganz offen dazu, wieso er sich den Traum einer Olympia-Teilnahme nicht erfüllen mag: «Der Gedanke, vor einem leeren Stadion zu spielen, gefällt mir nicht. Das hat er nie.»

Genug vom Leben in der Blase

Er ist nicht der einzige, der seine Absage mit der Pandemie begründet. Die fehlende Atmosphäre und die vielen Auflagen in Japan, wo der Notstand herrscht, motiviert verständlicherweise nicht, die Reise anzutreten. Wimbledon-Halbfinalist Denis Shapovalov (22/Ka) verzichtet, weil er das Leben in einer Blase satt hat.

Ähnlich siehts bei Bianca Andreescu (21/Ka) aus. Schweren Herzens fällt sie den Entscheid, der angesichts der Situation aber der richtige sei. Mit Simona Halep (29/Rum, Wadenverletzung) und Johanna Konta (30/Gb), die vor Wimbledon an Corona erkrankte und noch nicht wieder fit genug ist, fehlen im Frauenturnier weitere grosse Name. Womöglich wird auch die Silbergewinnerin von Rio durch Abwesenheit glänzen. Angelique Kerber (33/De) hat allerdings noch keine definitive Entscheidung gefällt.

Verzichtet auch Djokovic?

Genauso wie Novak Djokovic (34). Die Weltnummer 1 verfolgt das grosse Ziel, alle vier Grand Slams innerhalb eines Kalenderjahres zu gewinnen. Bei den US Open (ab 30. August) bietet sich dem Serben die Möglichkeit. Die Chance, dass er davor noch nach Tokio reist, bezeichnete er unlängst als 50:50. Will er aber bei seinem anvisierten Ziel nichts dem Zufall überlassen, dürfte auch er auf Olympia verzichten.

Und man fragt sich, was bringt dieses Tennis-Turnier dann noch? Ohne die grossen Namen verkommt das Ganze zu einem belanglosen Wettbewerb. Allein bei den Männern wird nach derzeitigem Stand die Hälfte der Top 20 der Weltrangliste fehlen. Immerhin die Athletinnen und Athleten, welche die Strapazen auf sich nehmen, werden der Absagenflut wohl auch etwas Positives abgewinnen. Denn selten dürfte der Weg zu Olympiagold weniger steinig gewesen sein. (red)

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