Aus der Traum vom 23. Grand-Slam-Titel: Rafael Nadal ist im Achtelfinal der US Open gescheitert. Die 4:6, 6:4, 4:6, 3:6-Niederlage gegen den US-Amerikaner Frances Tiafoe setzt auch ein Fragezeichen hinter den möglichen Sprung das Spaniers an die Spitze der Weltrangliste.
Der Norweger Casper Ruud und Nadals Landsmann Carlos Alcaraz könnten den Routinier mit einem Finaleinzug in New York überflügeln.
«Ich habe ein schlechtes Match gespielt»
«Der Unterschied zwischen uns heute ist einfach zu erklären», sagt Nadal: «Ich habe ein schlechtes Match gespielt und er ein sehr gutes. Ich war nicht in der Lage, ihn zurückzudrängen. Die Qualität und mein Spielverständnis waren schlecht.»
Nadal, der in Melbourne und Paris in diesem Jahr den Titel gewann, muss zudem das Ende seiner starken Serie nach 22 erfolgreichen Partien bei Majors in diesem Jahr akzeptieren.
«Es waren schwierige Monate»
Wann und wo er sein nächstes Turnier spielt, weiss er nicht. «Im Moment fällt es mir schwer, ein klares Bild meiner unmittelbaren Zukunft zu haben.» Für ihn ist klar: «Jetzt will ich nach Hause, es gibt momentan wichtigere Dinge als Tennis.» Kurz vor den US Open wurde Nadals schwangere Ehefrau Xisca Perello (34) auf Geheiss der Ärzte in eine Klinik eingeliefert und operiert. Inzwischen gehe es ihr wieder besser, wie Nadal selbst verlauten liess.
Ist dieser Umstand schuld am Aus in Flushing Meadows? Der 36-Jährige gibt zu, dass er sich nicht komplett auf Tennis konzentrieren konnte. Dennoch sagt der Mallorquiner: «Man muss keine Ausreden finden.» Die Realität sei einfach: «Ich habe nicht gut gespielt, und wenn man nicht gut genug spielt, gewinnt man nicht.»
Jetzt stehe erst einmal das Persönliche im Vordergrund: «Es waren schwierige Monate. Beruflich muss ich mich nun wieder sammeln und privat eine wichtige Aufgabe wie die Geburt meines Sohnes lösen.»
Auch in Wimbledon Pech
In Wimbledon konnte er aufgrund einer Bauchmuskelverletzung nicht zu seinem Halbfinalmatch antreten. In der ewigen Grand-Slam-Bestenliste rangiert er weiter mit 22 Trophäen vor dem Serben Novak Djokovic (35) und Roger Federer (36).
Der gross auftrumpfende Tiafoe schafft nach 2019 bei den Australian Open zum zweiten Mal in seiner Karriere den Sprung in die Runde der letzten Acht bei einem Grand Slam. Er ist mit 24 Jahren der jüngste US-Amerikaner seit Andy Roddick 2006, der den Viertelfinal bei den US Open erreichte. Sein nächster Gegner ist der Russe Andrej Rublew. (AFP)