Südamerika-Quali
Brasilien jubelt – und will nun doch Copa America spielen

Brasilien marschiert in der südamerikanischen WM-Quali, siegt 2:0 in Paraguay. Fast noch wichtiger: Alle Stars wollen nun doch die am Sonntag beginnende Copa America spielen. Derweil patzen Messis Argentinier erneut.
Publiziert: 09.06.2021 um 09:20 Uhr
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4. Minute: Neymar bringt Brasilien in Paraguay früh auf die Siegesstrasse.
Foto: imago images/Action Plus

Die brasilianische Fussball-Nationalmannschaft hat ihre weisse Weste in der südamerikanischen WM-Qualifikation gewahrt. Der Mannschaft um Superstar Neymar gelang vor der am Sonntag beginnenden Copa America mit dem 2:0 (1:0)-Sieg in Paraguay der sechste Sieg im sechsten Spiel.

In Asuncion ging die Selecao durch den Profi von Paris St. Germain mit dem ersten Angriff in Führung (4.), den entscheidenden Treffer von Lucas Paqueta in der Nachspielzeit (90.+2) legte Neymar auf.

Brasil-Stars kicken an «Copa»

Das Schweigen ist gebrochen, der Boykott vom Tisch, die Empörung über die Copa America in Brasilien jedoch unüberhörbar. In einem gleichzeitig in den Storys ihrer sozialen Netzwerke veröffentlichten Manifest sprachen sich Neymar und Co. gegen das kurzfristig ins Land beorderte Südamerika-Turnier aus. «Wir sind gegen die Veranstaltung der Copa America, sagen aber nie Nein zur brasilianischen Selecao», schliesst das Statement.

Für die Veröffentlichung des seit Tagen angekündigten offenen Briefes wartete die Nationalmannschaft bis nach dem 2:0 (1:0) am Dienstag in der WM-Qualifikation in Paraguay, dem sechsten Sieg im sechsten Spiel. «Wir wissen um unsere wichtige (gesellschaftliche) Rolle, haben aber nie abgelehnt, das Nationaltrikot zu tragen», sagte Verteidiger Marquinhos schon direkt nach der Partie.

In der Mitteilung gestehen die Selecao-Akteure, dass sie «unzufrieden mit der Handhabung der Copa America durch die CONMEBOL» sind und werfen der kontinentalen Dachorganisation einen «unangemessenen Prozess in ihrer Durchführung» vor.

Das Schweigen ist gebrochen, der Boykott vom Tisch, die Empörung über die Copa America in Brasilien jedoch unüberhörbar. In einem gleichzeitig in den Storys ihrer sozialen Netzwerke veröffentlichten Manifest sprachen sich Neymar und Co. gegen das kurzfristig ins Land beorderte Südamerika-Turnier aus. «Wir sind gegen die Veranstaltung der Copa America, sagen aber nie Nein zur brasilianischen Selecao», schliesst das Statement.

Für die Veröffentlichung des seit Tagen angekündigten offenen Briefes wartete die Nationalmannschaft bis nach dem 2:0 (1:0) am Dienstag in der WM-Qualifikation in Paraguay, dem sechsten Sieg im sechsten Spiel. «Wir wissen um unsere wichtige (gesellschaftliche) Rolle, haben aber nie abgelehnt, das Nationaltrikot zu tragen», sagte Verteidiger Marquinhos schon direkt nach der Partie.

In der Mitteilung gestehen die Selecao-Akteure, dass sie «unzufrieden mit der Handhabung der Copa America durch die CONMEBOL» sind und werfen der kontinentalen Dachorganisation einen «unangemessenen Prozess in ihrer Durchführung» vor.

Last-Minute-Drama und Krawall in Kolumbien

Für den grössten Wirbel sorgte am Dienstag allerdings das 2:2 (0:2) Kolumbiens gegen Argentinien. Während erstmals seit langem rund 10'000 Fans ins Stadion von Barranquilla strömten, gingen vor der Arena 4'500 Sicherheitskräfte mit Tränengas und Knallbomben gegen eine Hundertschaft von Demonstranten vor.

Erneut waren bei den nun seit gut sechs Wochen wütenden Unruhen gegen die Regierung Plakate mit der Aufschrift «Ohne Friede gibt es keinen Fussball» zu sehen.

Auf dem Platz führte Lionel Messi die Gauchos in der ersten Halbzeit zu den Toren von Cristiano Romero (3.) und Leandro Paredes (8.). Nach dem Seitenwechsel schlugen die Cafeteros durch Luis Muriel (51., Foulelfmeter) und Miguel Borja (90.+3) zurück. Hinter Brasilien (18 Punkte) bleibt Argentinien (12) dennoch unangefochten Zweiter.

Denn auch andere Verfolger liessen Federn. Der Tabellendritte Ecuador (9) verlor 1:2 (0:0) gegen Peru. Dahinter trat Uruguay mit dem 0:0 in Venezuela und nun mit acht Zählern vor den punktgleichen Kolumbianern ebenfalls auf der Stelle. Chile verpasste daheim mit einem 1:1 (0:0) gegen Bolivien die Chance, auf die vier Direktplätze für die Endrunde im kommenden Jahr vorzurücken.

Brasilien eröffnet am kommenden Sonntag in der Hauptstadt Brasilia die umstrittene Copa America gegen Venezuela. In der Gruppe A befinden sich ausserdem Kolumbien, Ecuador und Peru. Die zweite Fünfer-Vorrunde bilden Argentinien, Bolivien, Chile, Paraguay und Uruguay (AFP)

WM-Quali, Südamerika

8. Runde

Ecuador-Peru 1:2
Venezuela-Uruguay 0:0
Kolumbien-Argentinien 2:2
Paraguay-Brasilien 0:2
Chile-Bolivien 1:1

1. Brasilien 6/18
2. Argentinien 6/12
3. Ecuador 6/9
4. Uruguay 6/8
5. Kolumbien 6/8
6. Paraguay 6/7
7. Chile 6/6
8. Bolivien 6/5
9. Venezuela 6/4
10. Peru 6/4

8. Runde

Ecuador-Peru 1:2
Venezuela-Uruguay 0:0
Kolumbien-Argentinien 2:2
Paraguay-Brasilien 0:2
Chile-Bolivien 1:1

1. Brasilien 6/18
2. Argentinien 6/12
3. Ecuador 6/9
4. Uruguay 6/8
5. Kolumbien 6/8
6. Paraguay 6/7
7. Chile 6/6
8. Bolivien 6/5
9. Venezuela 6/4
10. Peru 6/4

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