Thomas Tuchel wird nicht Trainer des FC Bayern München bleiben. Direkt zu Beginn der Pressekonferenz vor dem letzten Bundesliga-Spieltag stellt er klar: «Das ist die letzte Pressekonferenz an der Säbener Strasse. Es bleibt bei der Vereinbarung vom Februar. Es gab nochmal Gespräche, aber wir haben keine Einigung gefunden für eine weitere Zusammenarbeit.»
Bedeutet auch: An den Gerüchten über einen Verbleib, die nach den diversen Trainer-Absagen die Runde machten, war durchaus etwas dran. Die mühsame Trainersuche des deutschen Rekordmeisters geht somit abermals in die nächste Runde. Der scheidende Trainer zeigt sich an der Pressekonferenz wehmütig: «Es war sehr schwer. Das war im Februar schon so. Je länger eine Saison dauert und je mehr Erlebnisse Sie haben, desto mehr schweisst es einen zusammen.» Der Halbfinal gegen Real Madrid, in dem man nur knapp gescheitert ist, sei die Basis dafür gewesen, sich nochmal mit einem allfälligen Verbleib auseinanderzusetzen.
Sache mit Hoeness geklärt
Am Rande des Spiels gegen Real Madrid hat sich Tuchel zudem mit Ehrenpräsident Uli Hoeness (72) ausgesprochen. Dieser hatte ihn Ende April öffentlich kritisiert. «Wenn nicht ausdrücklich mein Name genannt worden wäre und es von Uli gekommen wäre, hätte ich mich nicht angesprochen gefühlt und es wäre alles nicht so schlimm gewesen. Es macht keinen Sinn, nachtragend zu sein. Passt», kommentiert Tuchel das Thema.
Hoeness hatte Tuchel vorgeworfen, junge Spieler nicht fördern zu wollen. Doch mit Aleksandar Pavlovic (20) wurde unlängst ein Bayern-Youngster unter Tuchel zum deutschen Nationalspieler. Tuchel nimmt die Hoeness-Kritik mittlerweile offensichlich mit Humor: Auf der Pressekonferenz wird die Pavlovic-Aufstieg von einem Journalisten als Tuchels «Vermächtnis» bezeichnet. Die Reaktion des Trainers, «die einen sagen so, die andern so», sorgte für grosses Gelächter.