Salome Lang, Hochspringerin
Es geschah nach einer halbjährigen Neuseeland-Reise. Die beste Schweizer Hochspringerin kehrte mit einigen Kilos mehr ins Training zurück. «Ich sprang nicht mehr gleich hoch, also nahm ich ab», erzählt sie Blick. Daraus entwickelte sich eine Essstörung.
«Ich ass nichts, bis der Hunger derart gross wurde, dass ich den Kühlschrank leerte. Danach plagte mich das schlechte Gewissen und ich hungerte erneut.» Ein Psychologe konnte ihr weiterhelfen. Heute hat die 26-Jährige das Problem im Griff. Doch die Baslerin gesteht: «Das Essen wird für mich immer ein Thema bleiben.»
Stefanie Siegenthaler, Kunstturnerin
Das Verhalten des ungarischen Trainers Zoltan Jordanov erschütterte die damals 15-jährige Zürcherin. «Vor der ganzen Mannschaft beleidigte er gewisse Athletinnen. Er kritisierte ihr Gewicht», erzählte die Kunstturnerin letzten Herbst im Blick. Jede zweite Woche musste sie in Magglingen BE vor dem Trainer auf die Waage stehen. «Das war richtig unangenehm. Ein Psychoterror.»
Der Körper, der mittlerweile 25-Jährigen, begann zu rebellieren. Bauchschmerzen. «Ich sass vor einem vollen Teller, brachte aber keinen Bissen mehr runter.» Sie nahm stark ab. Ihre Rettung? Psychologin Rahel Locher. Dank ihrer Hilfe sagt Siegenthaler heute: «Es geht mir gut.»
Lena Häcki-Gross, Biathletin
Angefangen hat alles damit, dass ihr Trainer nahegelegt haben, abzunehmen. So werde sie eine bessere Athletin. Daraus entwickelte sich eine Binge-Eating-Störung. Das heisst, Häcki kannte kein normales Essverhalten, sondern hungerte so lange, bis sie es nicht mehr aushielt und verfiel dann in Fressattacken.
«Ich redete mir ein, keine Hilfe verdient zu haben», erzählte die 28-Jährige im April 2022 gegenüber der «Luzerner Zeitung». Dank psychologischer Hilfe konnte sie die Störung besiegen.
Angelica Moser, Stabhochspringerin
Die ersten Fressattacken hatte die Zürcherin als Teenager. «Ich wurde süchtig und zuckerabhängig», erzählte sie der «Sonntagszeitung» im September 2020. Bereits früh wurde sie mit ihrem Gewicht konfrontiert, da es im Hochsprung ein wichtiges Puzzlestück zum Erfolg ist. «In den schlimmsten Zeiten war ich fünf Kilo zu schwer», gibt sie zu.
Dass fremde Trainer über ihr Gewicht sprechen, wenn sie an internationalen Meetings die Halle betritt, macht sie psychisch fertig. «Es gab auch Zeiten, da wollte ich nicht im bauchfreien Outfit trainieren, egal, wie heiss es war.» Dank Therapiegesprächen lernte Moser einen gesunden Umgang mit dem Essen.