«Ein umfallender Baum ist lauter als ein wachsender Wald.» Mit diesen Worten beginnt Sofia Goggia (29) ihre Entschuldigung auf Twitter für homophobe Aussagen, die sie in einem Gespräch mit der italienischen Tageszeitung «Corriere della Sera» äusserte.
Im Interview wurde die Abfahrts-Olympiasiegerin von 2018 gefragt, ob es im Ski-Zirkus auch homosexuelle Sportlerinnen und Sportler gebe. Ihre Antwort: «Unter den Frauen schon. Bei den Männern nicht, würde ich sagen. Sie müssen sich in Kitzbühel die Streif hinunterstürzen...» Dafür gab es scharfe Kritik.
«Frauen sind Frauen, Männer sind Männer»
«Laut Sofia Goggia ist ein homosexueller Mann also nicht in der Lage, eine Abfahrt zu bestreiten», kommentierte etwa Ivan Gasparotto, Staatssekretär beim italienischen Innenministerium. Ihre Aussage sei «sicherlich nicht diskriminierend» gemeint gewesen, wie Goggia nur wenige Stunden nach Veröffentlichung des Interviews klarstellte. «Ich bedaure es und entschuldige mich bei allen, die sich über den Satz im Interview beleidigt fühlten.»
Weiter wurde die dreifache Abfahrtsweltcupsiegerin im Interview darauf angesprochen, ob sie sich denn selbst als Feministen sehe. «Ich glaube, dass Frauen für ihre Rechte kämpfen müssen, einschliesslich gleicher Bezahlung», antwortete die 29-Jährige.
Sie fände es aber komisch, wenn Frauen mit Männern verglichen werden oder sie Aussagen wie «Frauen mit Eiern» höre: «Warum beurteilt ihr mich danach, was ich nicht habe, was ich nicht bin. Frauen sind Frauen und Männer sind Männer.» (che)