Verrücktes Jahr gekrönt
Goggia ist die Abfahrtskönigin der Gegenwart

Mit dem 2. Platz in der Abfahrt von Kvitfjell sichert sich Sofia Goggia zum dritten Mal in Folge den Sieg in der Disziplinenwertung. Es ist die Krönung eines verrückten Jahres.
Publiziert: 04.03.2023 um 18:08 Uhr
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Sofia Goggia krönt mit dem Gewinn der Abfahrtskugel ein verrücktes Jahr.
Foto: keystone-sda.ch

Sofia Goggia ist die Abfahrtskönigin der Gegenwart. Sie sichert sich zum insgesamt vierten Mal die kleine Kristallkugel.

Die Italienerin ist die einzig logische Siegerin der Abfahrtskugel, schliesslich kann sie sich – gefühlt – seit Jahren nur selber schlagen.

Ihre Bilanz aus den letzten 20 Weltcup-Abfahrten steht für pure Dominanz: 13 Siege, drei Podestplätze, zwei 12. Plätze und zwei Ausfälle. Die nackten Zahlen erzählen aber nur die halbe Wahrheit. Denn ohne Auf und Ab geht es bei Goggia eigentlich nicht.

Verrücktes Jahr gekrönt

Die Saison begann grossartig. Goggia feierte in Lake Louise zwei Siege innert 24 Stunden. Dann kam das Wochenende in St. Moritz. Die Italienerin brach sich in der ersten Abfahrt zwei Knochen in der Hand, fuhr für die OP nach Mailand und gewinnt tags darauf das zweite Rennen. Unvorstellbar, was hätte passieren können, wenn sie in diesem Rennen gestürzt wäre.

Ende Januar folgte ein Tripp nach Dubai, der dem italienischen Frauen-Cheftrainer Gianluca Rulfi gar nicht gefällt, stand doch im Februar mit der Ski-WM das Saisonhighlight an. Dort verpasste es Goggia, das fehlende WM-Gold einzufahren. In der WM-Abfahrt schaffte sie es, mit einem Einfädler disqualifiziert zu werden.

Dafür sichert sie sich einmal mehr den Titel als beste Abfahrerin der Saison.

Beim Premierensieg von Kajsa Vickhoff Lie – die Norwegerin gewinnt gut zwei Jahre nach ihrem Schien- und Wadenbeinbruch als erste Norwegerin eine Abfahrt – wird sie Zweite. Dritte wurde Corinne Suter, die damit eine mittelgrosse Schweizer Blamage verhinderte.

Ganz grosse Legenden stehen vor ihr

Goggia hat damit mehr Abfahrtskugeln gewonnen, als alle anderen aktiven Fahrerinnen zusammen. Corinne Suter (19/20) und Nicole Schmidhofer (18/19) konnten ihre Dominanz durchbrechen, Ilka Stuhec (16/17) gewann die kleine Kristallkugel noch vor Goggias erstem Erfolg im Jahr 2018.

In der Historie liegen mit Renate Götschl (47) mit fünf, Annemarie Moser-Pröll (69) mit sieben und die amerikanische Legende Lindsey Vonn (38) mit acht Abfahrtskugeln nur noch ganz grosse Legenden des Skisports vor ihr.

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