Die Wettkampf-Vorbereitung von Stefan Rogentin verläuft nicht nach Wunsch. Weil der Bündner erst mit der Nummer 21 ins Rennen geht, will er sich auf seinem Handy die Fahrt von Beat Feuz reinziehen. «Ich schaue mir vor meinem Wettkampf immer gerne einen der ganz grossen Könner an, damit ich einschätzen kann, wie weit die Sprünge gehen. Aber weil im Startgelände aber der Empfang zu wenig gut war, konnte ich bei Beats Start die Verbindung zur SRF-Übertragung nicht herstellen.»
Für den 26-Jährigen kommt erschwerend hinzu, dass vor allem im ersten Streckendrittel die Piste mit jedem Fahrer langsamer wird. Trotzdem gelingt dem ehemaligen Eishockey-Talent von der Lenzerheide die stärkste Abfahrts-Leistung seiner Karriere – als Achter klassiert er sich in der Königsdisziplin erstmals in den Top Ten, nachdem er in der laufenden Saison in den Super-G in Gröden und Bormio die Ränge 5 und 7 belegt hat.
«Roli» hat jetzt in beiden Speed-Disziplinen die Selektionskriterien für die Olympischen Spiele erfüllt. Damit keine Corona-Infektion die Reise nach Peking verhindert, minimiert der leidenschaftliche Jäger derzeit sogar den Kontakt mit seinen Eltern.
«Abseits vom Ski-Zirkus lasse ich derzeit nur meinen neun Monate alten Jura-Laufhund Baro richtig nahe an mich heran!» Auch Marco Odermatt trifft sich derzeit nur noch mit ganz wenigen Menschen. Und das macht unserem Sportler des Jahres richtig zu schaffen.
«Nach dem heftigen Programm in Adelboden und Wengen könnte ich mich in mentaler Hinsicht besser erholen, wenn ich mich mit ein paar Freunden treffen könnte. Aber das wäre in der jetzigen Situation definitiv ein zu grosses Risiko.» Aber obwohl «Odi» in den letzten sieben Tagen am «Chuenisbärgli» und in Wengen enorm viel Substanz verlor, hat er gestern ein weiteres Meisterstück abgeliefert. Bei seinem ersten Einsatz auf der Lauberhorn-Originalstrecke verpasst der 24-Jährige den dritten Rang von Dominik Paris nur um zwei Hundertstel.