Beendet
Abfahrt
Cortina d Ampezzo
Cortina d Ampezzo
1.
Corinne Suter
Corinne Suter01:34.27
2.
Kira Weidle
Kira Weidle+00.20
3.
Lara Gut-Behrami
Lara Gut-Behrami+00.37

Wieder Schweizer Medaillen-Regen in Cortina
Super-Suter gewinnt Abfahrts-Gold – Lara holt Bronze

Zweites Rennen und wieder gibts für die Schweizer Frauen zwei Medaillen! Corinne Suter krönt sich zur Abfahrtsweltmeisterin, Lara Gut-Behrami gewinnt Bronze.
Publiziert: 13.02.2021 um 12:17 Uhr
|
Aktualisiert: 15.02.2021 um 09:39 Uhr
Suter rast in Cortina zu Abfahrts-Gold
1:10
Gut-Behrami gewinnt Bronze:Suter rast in Cortina zu Abfahrts-Gold
Ramona Bieri

Die Medaillen

Gold: Corinne Suter (Sz) 1:34,27

Silber: Kira Weidle (De) +0,20

Bronze: Lara Gut-Behrami (Sz) +0,37

Das Rennen

Die Sieben ist die Glückszahl der Schweizerinnen an der WM in Cortina! Nach Lara Gut-Behrami im Super-G, gewinnt Corinne Suter mit eben dieser Sieben Gold in der Abfahrt. Und wie! Die Schwyzerin zaubert eine sackstarke Fahrt in den Schnee, nimmt der zu diesem Zeitpunkt Führenden Breezy Johnson (USA) fast eine Sekunde ab.

Das ist Suters sensationelle Gold-Fahrt
0:33
Abfahrts-Titel in Cortina:Das ist Suters sensationelle Gold-Fahrt

Danach geht aber das Zittern los, immer wieder brausen Fahrerinnen mit guten Zwischenzeiten in Richtung Ziel. Aber vor allem im Schlussabschnitt ist Suter allen davongefahren. Nach Silber vor zwei Jahren krönt sie sich nun endgültig zur Speed-Queen! Und beendet damit eine 32-jährige Durststrecke. Sie ist die erste Schweizerin seit Maria Walliser 1989, die WM-Gold in der Abfahrt gewinnt.

Die Schweizer Abfahrtsweltmeisterinnen
  • 2021, Cortina d’Ampezzo (It): Corinne Suter
  • 1989, Vail (USA): Maria Walliser
  • 1987, Crans-Montana (Sz): Maria Walliser
  • 1985, Bormio (It): Michela Figini
  • 1972, Sapporo (Jp): Marie-Theres Nadig
  • 1970, Val Gardena (It): Annerösli Zryd
  • 1956, Cortina d’Ampezzo (It): Madeleine Berthod
  • 1954, Are (Sd): Ida Schöpfer
  • 1948, St. Moritz (Sz): Heidi Schlunegger
  • 1934, St. Moritz (Sz): Anny Rüegg
  • 2021, Cortina d’Ampezzo (It): Corinne Suter
  • 1989, Vail (USA): Maria Walliser
  • 1987, Crans-Montana (Sz): Maria Walliser
  • 1985, Bormio (It): Michela Figini
  • 1972, Sapporo (Jp): Marie-Theres Nadig
  • 1970, Val Gardena (It): Annerösli Zryd
  • 1956, Cortina d’Ampezzo (It): Madeleine Berthod
  • 1954, Are (Sd): Ida Schöpfer
  • 1948, St. Moritz (Sz): Heidi Schlunegger
  • 1934, St. Moritz (Sz): Anny Rüegg

Mit Lara Gut-Behrami sticht auch der zweite Schweizer Medaillen-Trumpf! Nach der Trainingsbestzeit ist die Tessinerin heute heiss. Die Bauchschmerzen, über die sie gestern im Interview klagte, sind vergessen, angriffig stürzt sie sich auf die Strecke. Oben ist sie schneller als Landsfrau Suter, aber dann ein Schreckmoment! Nach der dritten Zwischenzeit hängt sie kurz an, das kostet sie wohl in der Endabrechnung die Führung. Sie reiht sich auf Platz 3 ein, muss damit um die Medaille zittern. Am Ende reichts aber.

Den erneuten Schweizer Doppelsieg verhindert die Deutsche Kira Weidle. Ihre Silbermedaille ist eine faustdicke Überraschung, sie stand erst zwei Mal auf dem Abfahrtspodest: 2018 in Lake Louise (Ka) und 2019 in Garmisch-Partenkirchen (De) jeweils als Dritte.

Die anderen Schweizerinnen

5. Michelle Gisin +0,50
18. Jasmina Suter +1,73

Michelle Gisin überzeugt! Sie zeigt ihre beste Abfahrt des Winters. Zwischenzeitlich darf sich die Schweiz dank ihr und Corinne Suter über eine Doppelführung freuen, am Ende wird sie 5. Auf eine Medaille fehlen ihr nur 13 Hundertstel.

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Corinne Suter ist Abfahrtsweltmeisterin!
Foto: Sven Thomann

Jasmina Suter geht mit der Nummer 2 ins Rennen. Die 25-Jährige rechtfertigt ihre Nomination mit einer guten Fahrt, auch wenn sie mit der Verteilung der Medaillen nichts zu tun hat.

Die Stimmen gegenüber SRF

Corinne Suter: «Ich kann es gar nicht richtig glauben. Es ist wie in einem Traum momentan. Das wird ein Tag sein, den ich nie vergessen werde im Leben. Einer der schönsten. Es ist extrem viel passiert in den letzten zwei Jahren. Ich wusste, dass ich schnell Ski fahren kann und es hat alles gepasst. Und ich habe am Morgen schon gespürt, dass ich gut drauf bin. Es war gut, dass ich mich ein bisschen zurückziehen konnte. Für mich ist sicher ein Vorteil, dass der Rummel hier nicht so gross ist. Das macht mich schon immer ein bisschen nervöser.»

Michelle Gisin: «Es ist mega schön für Corinne. Sensationell. Sie hat sich das hart verdient und es ist wunderschön zu sehen, wie sie die Leistung runtergebracht hat. Bei mir hat es wegen 13 Hundertstel nicht gereicht für eine Medaille, das ist schade. Aber ich hatte so einen Kampf die letzten zwei Jahre, vor allem mental. Es ist mein zweites Top-5-Ergebnis seit dem Sturz von Marc und meiner Verletzung. Das war das erste Mal, wo ich wieder richtig so gefahren bin, wie ich es kann. Es ist mega schön, auch für die Zukunft. Selbst, wenn es jetzt nicht gereicht hat. Ich war oft gehemmt und habe gezweifelt, ob das Gefühl je wieder zurückkommt. Es ist mega schön, dass ich auf dem Level war und um die Medaillen kämpfen konnte.»

Lara Gut-Behrami: «Mir geht es besser. Ich habe lange geschlafen und bin froh, dass es heute wieder gut gegangen ist. Es waren lange Tage und es ist vieles zusammengekommen. Das ist normal, dass es da gewisse Beschwerden gibt. Es ist sicher schön, dass ich weiter auf einem hohen Level bin. Logisch, wenn ich meine Fahrt sehe und den Fehler, würde ich gerne nochmal fahren. Aber Corinne hat es mehr als verdient, hat eine unglaubliche Fahrt gezeigt. Trotz meinem Fehler auf dem Podest zu sein, ist mehr als positiv. Aber ja, man schaut, was sonst noch möglich gewesen wäre. Das ist normal. Es braucht immer etwas Zeit. Auch das Gold im Super-G konnte ich am Anfang nicht wirklich realisieren.»

Das gab zu reden

Breezy Johnson galt bei vielen als Geheimfavoritin – auch Bernhard Russi und Vreni Oberholzer haben im «Grosi – Russi»-Duell ihren Joker auf die 25-Jährige gesetzt. Vier Mal stand die Amerikanerin in diesem Winter als Dritte auf dem Abfahrtspodest. Auch heute legt sie stark los, doch dann unterläuft ihr noch im ersten Abschnitt ein grosser Fehler, sie überkreuzt fast die Ski. Damit verpuffen ihre Medaillenchancen schon früh, auch wenn sie dennoch zwischenzeitlich die Führung übernimmt. Am Ende klassiert sie sich mit neun Zehnteln Rückstand auf Rang 9.

Die Bedingungen

Tiefe Temperaturen, strahlend blauer Himmel und Sonnenschein – perfekter könnten die Bedingungen für eine WM-Abfahrt nicht sein. Einzig im Startabschnitt weht ein unangenehmer Wind.

So gehts weiter

Morgen sind an der WM wieder die Männer an der Reihe. Ab 11 Uhr steigt die Abfahrt. Für die Frauen gehts am Montag mit der Kombi weiter.

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