Der Schweizer Medaillen-Regen geht weiter! Corinne Suter krönt sich zur Abfahrtsweltmeisterin. Teamkollegin Michelle Gisin freut im Interview mit «SRF» sich für die Schwyzerin: «Es ist mega schön für Corinne. Sensationell. Sie hat sich das hart verdient und es ist wunderschön zu sehen, wie sie die Leistung runtergebracht hat.»
Gisin selbst landet auf dem starken fünften Rang. «Bei mir hat es wegen 13 Hundertstel nicht gereicht für eine Medaille, das ist schade», zieht sie Fazit. Für ihre Leistung hat sie aber nur positive Gefühle. «Aber ich hatte so einen Kampf die letzten zwei Jahre, vor allem mental. Es ist mein zweites Top-5-Ergebnis seit dem Sturz von Marc und meiner Verletzung. Das war das erste Mal, wo ich wieder richtig so gefahren bin, wie ich es kann. Es ist mega schön, auch für die Zukunft. Selbst, wenn es jetzt nicht gereicht hat», sagt Gisin während ihr Tränen über die Wangen laufen – es sind Tränen der Freude und Erleichterung.
Die letzten beiden Jahre waren nicht einfach, denn «ich war oft gehemmt und habe gezweifelt, ob das Gefühl je wieder zurückkommt. Es ist mega schön, dass ich auf dem Level war und um die Medaillen kämpfen konnte.»
Einer der schönsten Tage für Suter
Für Siegerin Suter ist es ein grosser Tag: «Ich kann es gar nicht richtig glauben. Es ist wie in einem Traum momentan. Das wird ein Tag sein, den ich nie vergessen werde im Leben. Einer der schönsten.» Auch für sie sei extrem viel passiert in den letzten zwei Jahren seit den Medaillen in Are. Aber: «Ich wusste, dass ich schnell Ski fahren kann und es hat alles gepasst. Und ich habe am Morgen schon gespürt, dass ich gut drauf bin.»
Ihr hat auch in die Karten gespielt, dass es an dieser WM rundherum ruhiger vor sich geht: «Es war gut, dass ich mich ein bisschen zurückziehen konnte. Für mich ist sicher ein Vorteil, dass der Rummel hier nicht so gross ist. Das macht mich schon immer ein bisschen nervöser.»
Für Gut-Behrami kam viel zusammen
Lara Gut-Behrami holt nach ihrer Gold-Medaille im Super-G in der Abfahrt Bronze. Im Training tags zuvor hatte sie aber noch mit Beschwerden zu kämpfen. Für den Renntag wurde sie aber rechtzeitig fit: «Ich habe lange geschlafen und bin froh, dass es heute wieder gut gegangen ist. Es waren lange Tage und es ist vieles zusammengekommen. Das ist normal, dass es da gewisse Beschwerden gibt.»
Die weitere Medaille ist für sie persönlich ein gutes Zeichen: «Es ist sicher schön, dass ich weiter auf einem hohen Level bin.» Aber: «Logisch, wenn ich meine Fahrt sehe und den Fehler, würde ich gerne nochmal fahren. Trotz meinem Fehler auf dem Podest zu sein, ist mehr als positiv.» Doch auch sie mag Suter den Sieg gönnen: «Corinne hat es mehr als verdient, hat eine unglaubliche Fahrt gezeigt.»
Nach einer gewissen Zeit wird sie sich auch über ihre Bronze-Medaille richtig freuen können. «Man schaut, was sonst noch möglich gewesen wäre. Das ist normal. Es braucht immer etwas Zeit. Auch das Gold im Super-G konnte ich am Anfang nicht wirklich realisieren. (sme/smi)