Björn Lindroos und Mathias Germann

Über eine Sekunde Vorsprung hat Michelle Gisin (30) im 2. Lauf des Slaloms an den Schweizer Meisterschaften auf der Lenzerheide, der Titel ist nur noch Formsache. Doch kurz vor dem Ziel bremst die zweifache Podestfahrerin des vergangenen Weltcup-Winters bewusst ab und macht so Nicole Good (26) zur Schweizer Meisterin.

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Abbremser vor dem Ziel:Good wird dank Gisins Unterstützung Schweizer Meisterin

Mit dem Manöver nimmt Gisin Rücksicht auf die jungen Fahrerinnen, die durch einen geringeren Rückstand bei den FIS-Punkten profitieren können.

Mahrer lobt Gisin

Der frühere Schweizer Ski-Star Daniel Mahrer (62) hat dazu eine klare Meinung: «Für mich ist es absolut in Ordnung. Die Schweizer Meisterschaften sollen eine Plattform für junge Fahrerinnen sein und sie sollen hier punkten können. Hut ab vor Michelle, für mich die sportlich absolut richtige Entscheidung», so der WM-Bronze-Gewinner von 1991 zu Blick.

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Gisin hat laut Mahrer als gestandene Weltcup-Fahrerin andere Ziele als einen Schweizer-Meister-Titel, während für die jungen Fahrerinnen die FIS-Punkte äusserst wichtig sind.

«Bei uns ging es ernster zu und her»

Zu Mahrers Aktivzeiten hätten die Schweizer Meisterschaften aber noch ein anderes Standing gehabt: «Bei uns ging es noch ernster zu und her. Da waren auch immer alle am Start, und es wurde ernst gefahren. Der Schnellste gewann.»

Doch wie könnte man die Schweizer Meisterschaften auch für die Top-Athleten wieder attraktiver machen? Mahrer hat eine Idee: «Man macht einfach FIS-Rennen und lädt ein paar Spitzenfahrer ein, die dann als Vorgabe in die Top Ten fahren müssen.»

Ob es an den diesjährigen Schweizer Meisterschaften zu weiteren Aufregern kommt, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Alle Rennen gibts bei Blick live im Stream und Ticker.