Ski-Ass Hintermann erkrankt – die wichtigsten Antworten
Wie gross sind die Heilungschancen bei Lymphdrüsenkrebs?

Skifahrer Niels Hintermann erhielt die Diagnose Lymphdrüsenkrebs. Blick beantwortet die wichtigsten Fragen rund um die Krankheit.
Publiziert: 09.10.2024 um 14:57 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2024 um 22:01 Uhr
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Vor Niels Hintermann liegt eine schwierige Zeit. Der Ski-Profi ist an Lymphdrüsenkrebs erkrankt.
Foto: Sven Thomann
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Nicola AbtReporter Sport

Was ist Lymphdrüsenkrebs?

Der Lymphdrüsenkrebs, auch Lymphom genannt, ist eine Krebserkrankung des lymphatischen Systems. Dieses ist Teil des Immunsystems und dient der Abwehr und Entsorgung von Erregern und Fremdstoffen. Zum lymphatischen System gehören Lymphgefässe und Lymphknoten. Man unterscheidet zwischen zwei Hauptgruppen von Lymphomen: das Hodgkin-Lymphom und die Non-Hodgkin-Lymphome. Das Hodgkin-Lymphom gehört zu den weniger bösartigen Lymphdrüsenkrebsarten, schreibt die Hirslanden-Gruppe auf ihrer Website. Die Hirslanden-Gruppe ist das grösste medizinische Netzwerk der Schweiz.

Wie entsteht der Krebs?

Die genauen Ursachen dafür sind unbekannt. Als Risikofaktoren gelten chronische Virusinfektionen wie eine HIV-Infektion oder Hepatitis sowie ein geschwächtes Immunsystem. 

Wie sehen die Symptome aus?

Anzeichen für eine Erkrankung sind geschwollene Lymphknoten und Allgemeinsymptome wie Fieber, Nachtschweiss, Gewichtsverlust und Müdigkeit. Geschwollene Lymphknoten treten häufig auch bei Infektionen auf. Das allein ist noch kein Alarmzeichen. Wenn die Schwellung jedoch länger als ein paar Tage anhält und mit Beschwerden wie Gewichtsverlust oder Nachtschweiss verbunden ist, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

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Wie wird Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert?

Aufgrund der Krankheitsgeschichte und mit verschiedenen Untersuchungen. Dazu gehören Blutuntersuchungen, Gewebeproben von verdächtigen Lymphknoten und eine Knochenmarkspunktion. Dabei wird Knochenmark und Knochenmarkblut aus dem Beckenknochen entnommen und analysiert. 

Wie wird der Krebs behandelt?

«Die Behandlung hängt vom Lymphomtyp und -stadium ab und umfasst häufig Chemotherapie, Immuntherapie und Bestrahlung. CAR-T-Zelltherapie ist eine neue Option für bestimmte Non-Hodgkin-Lymphome», erklärt Adrian Ochsenbein, Klinikdirektor und Chefarzt der Universitätsklinik für medizinische Onkologie am Inselspital Bern. Die Behandlungsdauer variiere. «Chemotherapien dauern oft mehrere Monate.»

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Wie gross sind die Überlebenschancen?

Generell haben die meisten Lymphome gute Heilungschancen. «Die Fünf-Jahres-Überlebensrate für Hodgkin-Lymphome liegt bei etwa 85 Prozent. Beim Non-Hodgkin-Lymphom gibt es viele verschiedene Subtypen. Diese werden unterteilt in aggressive Non-Hodgkin-Lymphome, welche sich meist rasch entwickeln aber auch eine gute Heilungschance um 70 Prozent haben und in chronische wenig-aggressive Typen, die sich sehr langsam entwickeln und durch Medikamente gut kontrolliert, jedoch nicht geheilt werden können», sagt Prof. Dr. med. Adrian Ochsenbein.

Wie verbreitet ist der Krebs?

Pro Jahr erkranken in der Schweiz etwa 1500 Personen daran. Der Lymphdrüsenkrebs ist die sechsthäufigste Krebsart hierzulande. 85 Prozent der Lymphdrüsenkrebserkrankungen sind Non-Hodgkin-Lymphome. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen. Der Lymphdrüsenkrebs kann in jedem Alter auftreten.

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