Auf einen Blick
- Sofia Goggia gibt Comeback nach schwerer Verletzung in Beaver Creek
- Komplizierte Fraktur erforderte Operation und lange Genesungszeit
- 45 Tage konnte Goggia nicht gehen, jetzt fühlt es sich an, als wäre nichts passiert
Die letzte Saison endete für Sofia Goggia (32) abrupt. Bei einem Trainingssturz zog sie sich eine Fraktur des Schienbeins sowie des Schienbeinknöchels zu. Bei einer Operation setzten ihr die Ärzte eine Platte ein, die sie mit sieben Schrauben fixierten. Schon damals versprach Goggia: «Auch dieses Mal werde ich wieder aufstehen.»
Nun ist sie zurück. Und wird am Wochenende in Beaver Creek (USA) ihr Comeback geben. Vorab spricht Goggia in einer Online-Pressekonferenz über ihre Verletzung. «Die Fraktur war sehr kompliziert», sagt sie. «Die Ärzte wussten nicht, wie sie die Knochen wieder zusammenführen sollen.» Letztlich ist es ihnen gelungen. Für die Heilung brauchte Goggia Geduld. «Ich konnte 45 Tage nicht gehen», verrät sie. Inzwischen merkt sie von den Qualen nichts mehr, hat das Gefühl, «dass nichts passiert ist». Dem Bein und dem Fuss gehe es «exzellent».
Dennoch seien die letzten Monate nicht nur körperlich, sondern auch psychisch und emotional sehr anstrengend gewesen. Vor allem, weil mit der Verletzung eine starke Saison vorzeitig endete. Sechs Podestplätze und die Führung in der Abfahrtswertung standen zu Buche.
Rechnete mit mehr Angst
Das Sommertrainingslager in Argentinien verpasste Goggia noch, weil ihr Anfang September Platte und Schrauben aus dem Bein entfernt wurden. Zuletzt reiste sie mit dem Team nach Copper Mountain (USA). Den Trainingsrückstand spürt sie kaum noch. Zu Beginn etwas eingerostet, fühlt sie sich jetzt sehr gut. Auch mit der Geschwindigkeit habe sie weniger Mühe gehabt als erwartet. «Ich dachte, dass ich mehr Angst haben werde.»
Nun steht abermals das Comeback nach einer schweren Verletzung an. Aufgeben war nie ein Thema. In den letzten Monaten wurde sie von ihrer Mutter unterstützt. An sie richtet Goggia auf Instagram emotionale Worte. «Bewahr deinen Traum im Herzen – diesen Satz hast du mir immer gewidmet, auf Grusskarten geschrieben oder mir ins Ohr geflüstert, bevor ich zu Wettkämpfen aufbrach», schreibt Goggia. Ihre Mutter habe in den Monaten seit Februar «meine Müdigkeit, meine innere Dunkelheit erlebt» und sie deswegen aufgefordert, «weiter zu träumen».
Kurz vor dem ersten Rennen schreibt Goggia mit Tränen in den Augen diese Zeilen an ihre Mutter. Denn «dieser Traum ist wieder einmal sehr lebendig in mir».