Das Podest
1. Marco Odermatt (Sz) 1:32,53
2. Aleksander Aamodt Kilde (No) +0,37
3. Matthias Mayer (Ö) +0,78
Das Rennen
Mit Startnummer 6 katapultiert sich Marco Odermatt aus dem Starthäuschen. Und der Nidwaldner zeigt eine überragende Fahrt. Dem zu diesem Zeitpunkt führenden Alexis Pinturault (Fr) nimmt er satte 1,39 Sekunden ab. Wie gut seine Fahrt ist, zeigt sich in der Folge. Alle beissen sich an ihr die Zähne aus, können Odermatt nicht mehr von der Spitze verdrängen. Auch nicht Aleksander Aamodt Kilde, der am Samstag die Abfahrt gewonnen hat. Mit rund vier Zehnteln Rückstand kommt er Odermatt aber am nächsten.
Der Gesamtweltcupsieger der letzten Saison präsentiert sich bereits wieder in ganz starker Form. In allen drei Rennen stand er bisher auf dem Podest – Sieg im Riesenslalom, Platz 3 in der Abfahrt und nun der nächste Sieg. Saisonübergreifend steht Odermatt zum achten Mal in Folge auf dem Treppchen. Beeindruckend!
Damit jubelt die Ski-Schweiz am Sonntagabend doppelt. Denn wenige Stunden zuvor hat Wendy Holdener ihre Siegpremiere gefeiert.
Die anderen Schweizer
9. Stefan Rogentin +1,31
22. Niels Hintermann +1,71
33. Loïc Meillard +2,33
38. Gino Caviezel +2,50
40. Beat Feuz +2,70
45. Justin Murisier +3,34
DNF Mauro Caviezel
Als einziger Schweizer neben Odermatt klassiert sich Stefan Rogentin in den Top 10. So gut war er im Super-G davor nur dreimal.
Die anderen Schweizer kommen mehrheitlich nicht auf Touren. Mit Ausnahme von Justin Murisier sowie Odermatt und Rogentin starten sie allerdings alle nach dem fürchterlichen Sturz von Teamkollege Mauro Caviezel (siehe «Das gab zu reden»). Gut möglich, dass sie deswegen nicht ganz befreit fahren können. Einzig Niels Hintermann zeigt einen überzeugenden Auftritt und fährt als dritter Schweizer in die Punkte. Alle anderen klassieren sich ausserhalb der Top 30.
Die Stimmen (gegenüber SRF)
Marco Odermatt: «Einmal mehr haben wir gesehen, wie nah bei uns emotional alles zusammenhängt. Erst ich mit einer super Fahrt, dann ein kleiner Fehler und es gibt einen üblen Sturz. Die ersten Infos von Mauro sind beruhigend. Aber so wird das Resultat nebensächlich. Die Fahrt war nahezu perfekt. Der lange Unterbruch hat es für die Konkurrenten nicht einfacher gemacht. Meine Leistung war super, es war einer meiner besseren Super-Gs, die ich je gezeigt habe.»
Stefan Rogentin: «Es ist ein guter Start in die Saison. Im oberen Teil hatte es etwas Wind, dann wars etwas dunkel, aber im unteren Teil wurde es besser und ich konnte gut durchziehen. Ich habe kurz gesehen, dass ich im Mittelteil viel verloren habe. Vielleicht habe ich zu stark an der Linie gekratzt. Das muss ich nochmal genau anschauen.»
Das gab zu reden
Das Rennen wird von Mauro Caviezels üblem Sturz überschattet. Der Bündner, der bei seinem Trainingssturz im Januar 2021 ein Schädel-Hirn-Trauma erlitt, gab erst gestern sein Comeback. Nun hängt er nach rund einer Minute an einem Tor an, touchiert mit dem Gesicht die Stange, schlittert über die Piste und bleibt liegen. Bange Minuten in Lake Louise, sofort ist es an der Strecke ruhig. Dann endlich eine leichte Entwarnung, Caviezel steht selber wieder auf. Laut Blick-Informationen geht es ihm den Umständen entsprechend gut. Er soll im Gesicht Schnittwunden erlitten haben und wurde in den Zielbereich geflogen, um von den Teamärzten versorgt zu werden. Diese haben ihn mit Verdacht auf Hirnerschütterung ins Spital nach Canmore fliegen lassen. Wie Swiss-Ski mitteilte, werde Caviezel am Montag in die Schweiz zurückfliegen.
Besonders bitter: Caviezel hatte tags zuvor in der Abfahrt nach knapp zweijähriger Rennpause sein Comeback gegeben. Aufgrund eines Anfang 2021 erlittenen Schädel-Hirn-Traumas, das Sehstörungen ausgelöst hatte, war es ihm zuvor nicht möglich gewesen, in den Weltcup zurückzukehren.
Stand im Gesamtweltcup
Mit seinen zwei Siegen und einem dritten Platz führt Marco Odermatt den Gesamtweltcup bereits wieder an. Der Stand in der Super-G-Wertung entspricht nach dem ersten Rennen der Rangliste aus Lake Louise. Alle Infos zu den weiteren Weltcup-Ständen gibts hier.
Die Bedingungen
Die Piste ist pickelhart, der Himmel wolkenverhangen. Hie und da windet es etwas, vor allem am Start. Oben ist es etwas dunkler, gegen unten hellt die Sicht auf.
So gehts weiter
Für die Speed-Cracks geht die Reise weiter nach Beaver Creek. Dort stehen am kommenden Wochenende zwei Abfahrten (Freitag und Samstag) sowie ein nächster Super-G (Sonntag) auf dem Programm.
Jetzt wird wieder durch den Stangenwald getanzt und die Abfahrtspisten runter gedonnert. Hier findest du alles, was du über die neue Ski-Saison wissen musst.
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