Das Podest
1. Cyprien Sarrazin (Fr) 1:52,96
2. Marco Odermatt (Sz) +0,91
3. Dominik Paris (It) +1,44
Das Rennen
Hören wir ihn wieder, den Siegesschrei von Marco Odermatt? Könnte man fast meinen, als unser Überflieger mit Startnummer 7 ins Ziel einfährt und ein Vorsprung von 1,31 Sekunden aufleuchtet. Odermatt phänomenal – doch dann kommt Cyprien Sarrazin. Alles, was Odermatt sehr gut bis perfekt macht, macht der Franzose noch besser. Unglaublich. Fast eine Sekunde (!) nimmt der Vortagessieger Odermatt ab und darf sich von nun an Streif-Doppelsieger nennen. Und wie bereits am Freitag komplettiert ein Italiener das Podest, diesmal hat Dominik Paris die Nase gegenüber seinem Teamkollegen Florian Schieder vorn. Für die Österreicher reichts erneut nicht für einen Podestplatz, Stefan Babinsky (4.) verpassts knapp.
Die anderen Schweizer
8. Alexis Monney +1,75
10. Stefan Rogentin +1,84
20. Arnaud Boisset +2,32
22. Justin Murisier +2,48
25. Niels Hintermann +2,58
38. Gilles Roulin +3,28
DNF: Franjo von Allmen, Josua Mettler, Christophe Torrent
Alexis Monney zeigt mit Startnummer 23 eine ganz starke Fahrt, was mit dem 6. Rang belohnt wird. Gleichbedeutend mit dem besten Karriereergebnis für den Fribourger (nach 10. Platz in Wengen-Abfahrt 2023).
Stark gemacht von Stefan Rogentin, dem oben sogar ein Podestplatz winkt. Unten kann er aber nicht an diese Leistung anknüpfen, ein Top-Ten-Ergebnis ists dennoch.
Unten raus ist Justin Murisier richtig schnell, weil er sich oben allerdings einen zu grossen Rückstand einfährt, resultiert am Ende nur Rang 16.
Am Freitag brillierte Arnaud Boisset mit einem Top-Ten-Ergebnis, nachdem er zuvor abgewunken wurde und nochmals an den Start musste. Heute reichts nicht ganz bis vorne.
Bei Zwischenzeit zwei und drei liegt Niels Hintermann auf dem Podest, doch unten kommt viel dazu. Da wäre mehr drin gelegen.
Ist das schade! Franjo von Allmen ist auf dem Weg zu einer Top-Platzierung (fünftbeste Zwischenzeit), als er kurz vor dem Ziel ausscheidet.
Das sah übel aus: Der Toggenburger Josua Mettler fliegt in der Traverse ab und rauscht ins Fangnetz. Wenig später gibts Entwarnung. Der 25-Jährige kann nach kurzer Verpflegung eigenständig ins Tal runterfahren.
Die Stimmen (gegenüber SRF)
Marco Odermatt (während dem Rennen): «Das Wetter ist perfekt, die Spannung am Start stimmte, alles passte – ich war heiss auf den Sieg. Am Ende bin ich ein bisschen enttäuscht, weil ich dem Führenden über eine Sekunde abgenommen habe. Zwei Minuten später habe ich eins aufs Dach gekriegt. Heute bin ich gegenüber Sarrazin ganz klar der Verlierer.»
Marco Odermatt (nach dem Rennen): «Ich habe das Rennen oben bereits verloren. Aber man darf nicht vergessen, ich habe erst letzte Woche meine erste Weltcup-Abfahrt gewonnen, weswegen ein Sieg heute wohl zu viel erwartet wäre. Logischerweise war es dennoch das Ziel. Es hat nicht ganz gereicht, ich bin dennoch zufrieden.»
Cyprien Sarrazin: «Ein unglaubliches Gefühl. Mit dem perfekten Ergebnis für mich, für ihn wohl weniger (zeigt auf Odermatt und lacht). Es gibt aber keine perfekte Fahrt, dafür ist der Tag heute perfekt.»
Alexis Monney: «Es ist schwierig, die richtigen Worte zu finden. Unglaublich. Ich bin gestern bereits gut gefahren, aber heute konnte ichs übertreffen. Es ist einfach cool in diesem Team zu sein, Marco ist unglaublich. Wir freuen uns immer über die guten Ergebnisse der Teamkollegen, das ist ein gutes Zeichen.»
Die Bedingungen
Kaiserwetter in Kitzbühel! Eisige Kälte (bis zu Minus 16 Grad), aber blauer Himmel und klare Sicht. Die Piste und die Fahrer danken.
Das gab zu reden
Auf den Tag genau vor sechs Jahren triumphierte Thomas Dressen sensationell auf ebendieser Streif – vor zwei Tagen erklärte er mit 30 Jahren seinen Rücktritt. Am Samstag schwingt er zum letzten Mal ab – und wird anschliessend von Teamkollegen und anderen Fahrern mit Champagner bespritzt.
So gehts weiter
Jetzt dürfen in Kitzbühel auch die Techniker ins Geschehen eingreifen: Am Sonntag steht der Slalom am Ganslernhang an (1. Lauf ab 10.30 Uhr).