Die «Roc de Fer», der eiserne Fels. Nur ganz wenige aktive Athletinnen haben die 2413 Meter lange Strecke jemals wettkampfmässig befahren. Letztmals fand hier 2015 eine Frauen-Abfahrt statt. Damals dabei: Tina Weirather (33). Die SRF-Ski-Expertin erklärt uns sechs besondere Streckenteile.
Bosse des Anglais
«Ein wunderschöner Sprung, er geht etwa 25 Meter weit. Hier muss man gut gleiten. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Mirjam Puchner eine erste Zwischenbestzeit aufstellen wird.»
Passage du Tunnel
«Hier müssen sich die Fahrerinnen umstellen. Sie kommen aus dem Gleitteil heraus, es wird steil, eisig und unruhig. Es braucht Mut und man muss die Schwünge eng halten. Das ist etwas für Sofia Goggia und Lara Gut-Behrami.»
Traversen-Ausfahrt
«Wichtig ist, bereits vor der Welle die Ski in die perfekte Richtung zu stellen. Nur so kann man möglichst viel Tempo in die folgende Kompression und ins Flache nehmen. Joana Hählen und Jasmine Flury fuhren in diesem Sektor ganz stark.»
180-Grad-Kurve mit drei Wellen
«Hier hat man das Gefühl, dass der Schwung nie mehr aufhört. Bei jeder Welle besteht die Gefahr, versetzt zu werden. Die Devise lautet: Dagegenhalten, aber nicht zu fest krallen. Auch das ist etwas für Goggia. Der Schweizer Abfahrtstrainer Roland Platzer hat mir verraten, dass die Schweizerinnen beim Rennen etwas umstellen und runder fahren werden, um das Tempo hochzuhalten.»
Le Goulet
«Die nächste Schwierigkeit folgt auf dem Fuss. Es wird schattig. Riesenslalom-Qualitäten sind gefragt – man muss einen engen Radius fahren und darf auf keinen Fall zu lange nachdrücken. Gut-Behrami, Hählen und Ragnhild Mowinckel beherrschen dies besonders gut.»
Zielhang
«Im Super-G lag Gut-Behrami beim drittletzten Tor noch auf Goldkurs, dann driftete sie aber – das kostete vier Zehntel. Heute wird sie es hier gnadenlos runterziehen, denn es dreht nicht mehr stark. Dafür hat es ganz viele kleine Schläge, sodass man kämpfen muss, um die Hocke zu halten. Ilka Stuhec schätze ich dabei sehr stark ein.»