Vor einem Jahr beendete Speedspezialistin Tamara Tippler (32) ihre Saison vorzeitig. Der Grund hätte nicht schöner sein können: Sie war schwanger. Sechs Monate später erblickte Mia das Licht der Welt.
An Rücktritt dachte die Österreicherin trotzdem nie. Nun kehrt sie auf die Weltcuppiste zurück. Ein halbes Jahr nach der Geburt ihrer Tochter wird Tippler beim Weltcupfinal in Saalbach (Ö) als Vorfahrerin an den Start gehen.
Schwangerschaft verändert ganzen Körper
«Das war immer mein Ziel», sagt sie im Podcast «Wos dahinter steckt» von Skifahrerin Cornelia Hütter (31) und der vor einem Jahr zurückgetretenen Nicole Schmidhofer (34). Ihr sei aber von Anfang an bewusst gewesen, dass das eine Challenge wird. «Du kannst nicht aus dem Spital hüpfen und gleich in die Beinpresse gehen. Eine Schwangerschaft verändert den ganzen Körper», so Tippler.
Zwei Monate nach der Geburt habe sie wieder mit trainieren angefangen. Inzwischen kommt sie auf sechs Schneetrainingstage. Für die Fahrt auf einer Weltcuppiste brauche man ein gewisses Niveau, deswegen sei sie ehrgeizig dahinter gegangen.
Gedanken am Start
Auch eine Super-G-Einheit mit den Männern hat sie absolviert. Da sei sie schon ein wenig nervös gewesen, gibt Tippler zu. Vor allem, weil ihr grösstes Ding immer war, was sie wohl am Start denken werde. «Am Ende wars wie immer», erzählt sie. «Ich war vom Kopf her voll bei der Sache. Und danach sass ich im Auto und hab gedacht: Was macht die Mia gerade?»
Ihr Einsatz als Vorfahrerin wird auch wegweisend für die Entscheidung, ob sie zurückkehren wird oder nicht. Wann sie diese fällt, ist noch offen. Denn eine wichtige Frage müsse sie dafür beantworten können: Komme ich damit klar, vier Wochen von Mia weg zu sein, oder nicht? «Diese Entscheidung kann mir niemand abnehmen», weiss Tippler. Aber wenn sie sich fürs Comeback entscheide, dann werde sie das durchziehen. (bir)