Marcel W. Perren und Sven Thomann

Diese im August versendete Botschaft hat im Ski-Zirkus viele Rennfahrer wütend gemacht: Wegen finanziellen Aspekten und internen Konflikten im Ski-Gebiet sollen die Speed-Rennen in Lake Louise im nächsten Winter erstmals seit 24 Jahren nicht mehr im Weltcup-Kalender auftauchen.

Abfahrts-König Beat Feuz (35) spricht nun das aus, was ein Grossteil seiner Berufskollegen denkt. «Ich würde es wirklich sehr bedauern, wenn diese Station aus dem Weltcup-Programm verschwinden würde. Die Strecke ist für den Auftakt in die Speed-Saison ideal. Die Piste ist zwar technisch nicht besonders schwierig, beinhaltet aber mit einer Fahrzeit von rund zwei Minuten eine richtig gute Länge. Zudem erreicht man hier sehr ordentliche Tempi.»

Es gibt noch Hoffnung

Gesamtweltcupsieger Marco Odermatt (25) pflichtet seinem Teamkollegen bei: «Die Strecke eignet sich perfekt, um zu Beginn einer Saison in den Rennrhythmus zu kommen. Nicht zu schwierig, aber eben auch nicht zu leicht. Hinzu kommt, dass Lake Louise der einzige Weltcup-Ort ist, an dem alle Athleten im selben Hotel wohnen. Das fördert den Zusammenhalt in der Ski-Familie.»

Dass gewisse Entscheidungsträger dem Speed-Klassiker wegen des geringen Zuschauerinteresses den Todesstoss versetzen möchten, kann Odermatt nicht nachvollziehen: «Ich glaube nicht, dass mehr Zuschauer kommen werden, wenn man die Lake-Louise-Rennen an eine andere Station in Kanada oder nach Asien vergeben würde. Es ist nun einmal so, dass alpine Weltcuprennen abseits der Schweiz und Österreich generell eher spärlich besucht werden.»

Offenbar besteht nun tatsächlich wieder Hoffnung, dass Lake Louise im Rennkalender bleibt, denn die FIS hat bis jetzt keine probate Alternative gefunden.

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