Auf einen Blick
- Lara Gut-Behrami wird im WM-Riesen Fünfte
- Die Schweizerin will danach nicht über Enttäuschung sprechen
- Blick-Experte Bernhard Russi fühlt mit der Schweizerin mit
Wir dürfen nicht enttäuscht sein über die knapp verpasste Bronzemedaille von Lara Gut-Behrami. Diese Medaille oder auch der Sieg war zwar unsere Hoffnung, unser Wunsch, aber die Erwartung durfte es nicht sein. Dazu ist der Skirennsport viel zu unberechenbar.
Ganz anders müsste es eigentlich in der Gemüts-Zentrale von Lara aussehen. Sie ist sicher mit der Hoffnung, dem Wunsch, aber auch mit der Erwartung des Medaillenerfolges in dieses Rennen gegangen und durfte sich nach dem ersten Lauf durchaus dessen bestätigt fühlen.
Dass sie nach dem knappen Ausgang trotzdem nicht über Enttäuschung sprechen wollte, verstehe ich nur zu gut, denn das ist auch ein erster Schritt das nicht Erreichte zu verdauen und zu verarbeiten. Hundertstel sind schwer zu erklären oder zu analysieren. Zeit kann man nicht bildlich erfassen.
Das Gefühl kann nicht und die Vernunft will nicht. Erst, wenn man dann mal oben steht und hinunter schaut und vielleicht zum Beispiel den 6 Hundertsteln in die Distanz von circa 1,33 Metern vor Augen hat, welche die Fünftplazierte dahinter liegt, dann darf man auch glücklich sein. Dann muss man lediglich den Moment abspeichern, damit man ein anderes mal auch sagen darf: «Ich bin enttäuscht!»