Acht Tage sind vergangen, seit die Ski-Schweiz die grösste Enttäuschung des Winters verkraften musste. Die Rede ist vom WM-Riesenslalom der Männer, in dem drei von vier Schweizer (Odermatt, Murisier und Caviezel) bereits im ersten Lauf auf der Strecke geblieben sind.
Deshalb soll der Weltcup-Riesen im bulgarischen Bansko für die Skigenossen im Zeichen der Wiedergutmachung für den Cortina-Flop stehen. Ganz besonders heiss auf dieses Rennen ist aber auch ein Mann, der bei der WM nur im Team-Event (Rang 4) eingesetzt wurde – Semyel Bissig. Der Nidwaldner hat in dieser Saison seine ersten Top-15 Ergebnisse im Weltcup eingefahren, den Parallel-Riesen in Lech beendet er sogar auf dem fünften Rang. Anfangs Februar hat der 23-Jährige in Folgaria (It) auch seinen ersten Sieg im Europacup eingefahren.
Und Swiss Ski-Alpinchef Walter Reusser traut ihm heute besonders viel zu: «Ich glaube, dass sich Semyel im Weltcup noch wohler fühlt als im Europacup. Der höhere Speed im Weltcup fordert vom Körper eine höhere Stabilität. Und Semyels Körper ist ganz besonders stabil.»
Wie Cuche und Hirscher
Bissig erinnert von den Körper-Proportionen her an Didier Cuche und Marcel Hirscher. Reusser:«Er misst ähnlich wie Cuche und Hirscher nur 1,73 Meter. Dafür sind sein Rumpf und seine Hüften genau so breit wie bei Marcel und Didier». Für ganz grossen Sport steht auch der Name von Bissigs Servicemann - Michael Mölgg ist der Bruder von Italiens Riesen- und Slalom-Legende Manfred Mölgg (38, Slalom-Vize-Weltmeister 2007).