Wer Vierte wird, ärgert sich normalerweise über das knappe Verpassen des Podests. Nicht so Priska Nufer (30). Bei der Heim-Abfahrt in Crans Montana wird sie Vierte – und jubelt über die beste Weltcup-Platzierung ihrer Karriere.
«Die Freude über den vierten Rang überwiegt ganz klar», erzählt die Obwaldnerin, «denn ich hatte mit der Startnummer 30 eher einen Nachteil, weil es heute warm war und die Sonne voll auf die Strecke schien. Deshalb trauere ich dem ersten Podestplatz meiner Karriere nicht nach.»
«Ich hatte andere Probleme»
Dass Nufer ausgerechnet in Crans Montana so weit nach vorne fährt, ist kein Zufall. Sie mag die Strecke, wurde hier im letzten Jahr im Super-G bereits Sechste, ihr bis anhin bestes Weltcup-Resultat. «Kurven, Wellen, Sprünge – Crans Montana ist eine meiner Lieblingsstrecken, weil sie sehr technisch ist.»
Mit der Frage, warum Nufer in über 140 Anläufen noch nie auf ein Weltcup-Podest gefahren ist, kann sie nicht viel anfangen. «Ich hatte in den letzten Wochen mit anderen Problemen zu kämpfen, als mir darüber Gedanken zu machen. Vor allem meine Corona-Erkrankung Anfang des Jahres hat mir zu schaffen gemacht. Ich bin einfach nur froh, dass mein Körper wieder in Schwung gekommen ist.»
Die nächste Chance auf ihre Podest-Premiere hat Nufer bereits am Sonntag. Dann findet die zweite Abfahrt statt. Und dank ihres vierten Rangs darf sie früher an den Start gehen. Ein klarer Vorteil.
Die anderen Schweizerinnen enttäuschen
Eine zweite Chance erhalten am Sonntag auch unsere drei Olympiasiegerinnen von Peking, die am Samstag alle nicht brillierten. Michelle Gisin (7.) verpasste im letzten Abschnitt eine bessere Platzierung. Corinne Suter fuhr als 10. knapp in die Top 10. Und Lara Gut-Behrami – von einer Grippe gezeichnet – schied gar aus.