Nach dem Rücktritt von Beat Feuz hängt der nächste Schweizer Speed-Fahrer seine Ski an den Nagel. Mauro Caviezel (34) erklärt am Dienstagabend seinen sofortigen Rücktritt vom Ski-Rennsport.
«Nach meiner jüngsten Verletzung geht es mir wieder gut. Leider aber nicht gut genug, um wieder in den Skirennsport einzusteigen», wird der Bündner in einer Medienmitteilung von Swiss-Ski zitiert. «Mit klarem Kopf und nach reiflicher Überlegung musste ich schweren Herzens leider eingestehen, dass für mich der Zeitpunkt gekommen ist, als aktiver Skirennfahrer zurückzutreten.»
Sternstunden und Leidenszeit
Caviezel bot den Schweizer Ski-Fans viele Sternstunden. Der grösste Erfolg in seiner Karriere ist der Gewinn der Super-G-Gesamtwertung in der Saison 2019/20. Zudem holte er 2017 WM-Bronze in der Kombination. Im Weltcup fuhr er zwölfmal aufs Podest, wobei sein einziger Sieg am 12. Dezember 2020 beim Super-G in Val d'Isère (F) zustande kam.
Die Karriere des 34-Jährigen war aber auch geprägt von schweren Verletzungen. In der Vorbereitung auf die Saison 2020/21 riss er sich die Achillessehne. Im Januar 2021, knapp einen Monat nach seinem Weltcup-Sieg, verunfallte Caviezel im Super-G-Training in Garmisch, zog sich eine schwere Gehirnerschütterung zu und litt in der Folge rund ein Jahr lang an Sehstörungen. Mithilfe des Vertrauensarztes von Töff-Star Marc Marquez wurde das Problem bewältigt, in Lake Louise kehrte er Ende November 2022 nach über eineinhalb Jahren Pause in den Weltcup zurück.
Im Super-G stürzte er allerdings erneut schwer, ein Schädel-Hirn-Trauma wurde in der Folge diagnostiziert. Nun ist klar: Auf die Rennpiste kehrt er nicht mehr zurück. Wie aus dem Schweizer Lager zu vernehmen ist, seien einige Trainer erleichtert, dass Caviezel nun den Schlussstrich zieht.
Der Bündner weiter: «Die Lebensschule als Skirennfahrer hat mich geprägt, geformt, gelehrt und zu dem Menschen gemacht, den ich heute bin. Ich bin nun gespannt, was die Zukunft bringen wird, und freue mich auf das nächste Kapitel mit neuen Herausforderungen.» (che/mam)