Bei der letzten Abfahrt des Winters avanciert in Soldeu ein Mann zum Hauptdarsteller, der gar nicht am Start, sondern in der Coaching-Zone im Zielraum steht. Sein Name: Matthias Mayer. In der Altjahrswoche ist der dreifache Olympiasieger aus Österreich vor der Abfahrt in Bormio (It) völlig überraschend zurückgetreten. Doch mit seiner Reise nach Andorra nährt der 32-jährige Kärntner bei ganz vielen Österreichern die Hoffnung auf ein Comeback im nächsten Winter.
«Ich habe hier einen sehr guten Eindruck von Matthias gewonnen», sagt ÖSV-Speed-Cheftrainer Sepp Brunner zu Blick.
ÖSV-Trainer ist nach Gespräch mit Mayer begeistert
Brunner hat bis vor ein paar Wochen nicht daran geglaubt, dass Mayer über ein Comeback nachdenken würde. Doch jetzt hat der Ex-Trainer von Beat Feuz (36) seine Meinung geändert: «Matthias wirkt total erholt, die vielen Ski-Touren, die er in den vergangenen Wochen gemacht hat, haben im offensichtlich sehr gutgetan. Und nach dem Gespräch, das ich hier mit ihm geführt habe, schliesse ich ein Comeback nicht aus.»
Brunner liefert ein Argument, das für eine erfolgreiche Mayer-Rückkehr in den Ski-Zirkus sprechen würde: «Er ist in der Startliste nach wie vor sehr günstig platziert.» Und vielleicht ist es auch das Ergebnis der finalen Abfahrt dieser Saison, das Mayer zum Weitermachen animiert – sein Freund und Landsmann Vincent Kriechmayr (31) feiert seinen vierten Saisonsieg.
Odermatts Chancen auf Maier-Rekord stehen immer noch gut
Einen Rückschlag muss dagegen Marco Odermatt (25) im Kampf gegen den Punkterekord von Hermann Maier (50) in Kauf nehmen. Der Gesamtweltcupsieger verbucht mit dem 15. Rang sein zweitschwächstes Ergebnis in diesem Winter. Damit hat der 25-Jährige 1842 Zähler auf dem Konto. Er bräuchte im Super-G und im Riesenslalom einen Sieg und einen dritten Rang oder zwei zweite Plätze, um die 2000er-Marke von Hermann Maier aus dem Jahr 2000 zu knacken.
Statistisch betrachtet ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Odermatt das schaffen wird. Im Riesenslalom war er in diesem Winter nie schlechter als Dritter, im Super-G hat der Buochser heuer das Podest nur einmal verpasst (4. bei der WM). Der Super-G in Soldeu wird am Donnerstag um 11.30 Uhr gestartet.
