Ösi-Legende Eberharter nach der WM
«Wir sind nicht mehr die Nummer eins»

Keine einzige Goldmedaille an der Ski-WM in Courchevel/Méribel. Das macht den Österreichern zu schaffen.
Publiziert: 20.02.2023 um 21:59 Uhr
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Aktualisiert: 20.02.2023 um 23:30 Uhr
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Stephan Eberharter gewann als aktiver Fahrer Gold an Olympia und wurde dreifacher Weltmeister.
Foto: imago sport

Wunden lecken bei den Österreichern!

Mit fünf Medaillen rechnete die stolze Ski-Nation vor der WM in Courchevel/Méribel in etwa. Sieben hat sie schliesslich geholt: Ziel übertroffen, eigentlich.

Das Ganze hat aber einen grossen Haken. Gold hat es für Österreich kein einziges Mal gegeben, weshalb es nur für den achten Platz im Medaillenspiegel reichte. So schlecht war man seit 1938 nicht mehr! Die Enttäuschung bei unseren Nachbarn: Riesig.

Fahrer und Verband in der Pflicht

Stephan Eberharter, der ehemalige österreichische Olympiasieger (2002) und dreifache Weltmeister (2x 1991, 2003), ordnet die «verpatzte» WM seiner Landsleute in der «Kronen Zeitung» ein.

Man könne zwar zufrieden sein, unterm Strich sei es allerdings zu wenig. Die Ernüchterung ist spürbar. «Wir sind nicht mehr die eins, die internationale Konkurrenz ist in den letzten Jahren deutlich stärker geworden.» Damit ist vor allem auch die Schweiz gemeint, die im WM-Medaillenspiegel ganz oben anzutreffen war und auch in der Nationenwertung im Weltcup mittlerweile fast 2000 Punkte vor Österreich liegt.

«Vom Nachwuchs muss mehr kommen»

Neben der kundgemachten Enttäuschung über das Ausbleiben einer Goldmedaille schlägt er ausserdem Alarm für die Zukunft. «Da muss man beim ÖSV dringend zuschauen, dass aus dem Nachwuchs wieder mehr kommt». Was Eberharter wohl anspricht: An der Junioren-Weltmeisterschaft 2023 in St. Anton hatte es für Österreich nur zu zwei Bronzemedaillen gereicht.

Die Schuld schiebt er aber nicht nur dem Verband zu. Auch die Fahrer werden nach dieser WM in die Pflicht genommen. «Die bekommen eigentlich alles, was sie brauchen. Da müsste noch mehr herausschauen.»

Die Kritisierten selbst hadern ebenfalls mit der schwachen WM. So hatte etwa der angeschlagene Manuel Feller nach seinem siebten Platz im WM-Slalom gesagt: «Ich will keine Ausreden suchen, es lag nicht an der Verletzung. Das Timing hat einfach wieder nicht gepasst.» (par)

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