Österreichs Ski-Boss Peter Schröcksnadel (79) als schillernde Figur zu beschreiben, grenzt an Untertreibung. Über die Jahre hat der Präsident des ultra-erfolgreichen ÖSV immer wieder mit knackigen Aussagen auf sich Aufmerksam gemacht.
Jetzt irritiert Schröcksnadel erneut. Der Wintersport-Macher zieht den Klimawandel in Zweifel. «Ich halte gar nichts vom Klimawandel und von Angstmacherei», sagt Schröcksnadel, der am Skigebiet Saas-Fee VS eine Beteiligung hält, in der «NZZ». «Schauen Sie sich einmal diesen Winter an, da gibt es Orte mit 30 Grad minus. In den letzten 50 Jahren ist die durchschnittliche Schneehöhe nicht zurückgegangen und sind die Winter im Mittel nicht wärmer geworden. Nur die Sommer sind wärmer geworden.»
Dass die Klimaforscher sich diesbezüglich in überwältigender Mehrzahl einig sind, ficht den Ösi-Boss nicht an. Dass vom Wetter nicht aufs Klima geschlossen werden kann, offensichtlich auch nicht: «Von Prognosen für die nächsten 50 Jahre halte ich ehrlich gesagt nicht viel. Die können ja oft nicht einmal auf drei Tage hinaus das Wetter vorhersagen.»
Auch zu Corona machte er seltsame Behauptungen
Es ist nicht nicht das erste Mal, dass Schröcksnadel öffentlich den wissenschaftlichen Konsens beiseite wischt. Im vergangenen Herbst relativierte er im «ORF» die Corona-Pandemie. «Das Hauptproblem ist Angstmache», behauptete er da. «Die Regierung macht Angst. Ich habe 1958 und 1959 die grosse Grippeepidemie miterlebt, auch 1968 und 1970 – da sind 40’000 Leute in Deutschland gestorben und heute spricht man von der grössten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. Ich finde, dass man hier sehr, sehr stark übertreibt.» Und fügte an: «Ich sterbe lieber an Corona als an Krebs.»
An anderer Front ist Schröcksnadel offensichtlich nicht so wissenschafts-feindlich eingestellt. Nach seinem Abgang Ende Saison konzentriert er sich auf seine Firma, die er als Direktor führt und die in der Krebsforschung tätig ist – ein Spin-off von Forschern der Universitäten Kopenhagen und Vancouver. Nächstes Jahr sollen klinische Versuche starten. «Diese Firma wird künftig mein Schwerpunkt sein. Das ist keine Hinterhofgeschichte, da sind höchst erfolgreiche Wissenschafter dabei.» (red)