Das Schweizer Ski-Team hat einen äusserst erfolgreichen Winter hinter sich. Doch ausgerechnet beim Weltcupfinale zu Hause in der Lenzerheide jagt eine Negativmeldung die nächste. Nach dem Reglements-Zoff, den abgesagten Speed-Rennen und der Pisten-Kritik kommt der nächste Hammer: Wendy Holdener (27) hat Corona!
Die Schweizer Technik-Spezialistin zeigte am Donnerstag leichte Symptome und unterzog sich wie das ganze Team (inklusive Staff) einem Schnelltest. Dieser zeigte ein positives Ergebnis an – so wie auch bei ihrem Ex-Trainer Klaus Mayrhofer (Ö). Beide unterzogen sich danach noch einem PCR-Test, auch dieser fällt positiv aus.
Damit ist klar: Holdener kann weder beim Slalom (Samstag) noch beim Riesenslalom (Sonntag) an den Start gehen. Die Saison ist für die Schwyzerin damit vorzeitig beendet.
Immerhin: Alle anderen bei Swiss-Ski sind negativ und müssen auch nicht in Quarantäne.
Auch diese Schweizer erwischte es schon
Wie und wo sich Holdener infizierte, ist unklar. Fakt ist: Sie ist nicht der erste Covid-Fall im Schweizer Team. Bei den Männern erwischte es zu Beginn der Saison die Riesen-Spezialisten Justin Murisier, Marco Odermatt und Loïc Meillard. Kurz vor der Ski-WM traf es dann Frauen-Technik-Chef Alois Prenn.
Schliesslich wurde letzte Woche publik, dass Mélanie Meillard und Alejo Hervas (Trainer von Lara Gut-Behrami) positiv getestet wurden – wie für Holdener ist auch für sie die Weltcup-Saison gelaufen.
Holdener: Eine Saison mit Hochs, aber auch vielen Tiefs
Swiss-Ski ist längst nicht der einzige Verband, der trotz Vorsichtsmassnahmen von Corona-Fällen betroffen ist. Vor allem die österreichischen Frauen von Cheftrainer Christian Mitter traf das Virus hart – gleich mehrere Fahrerinnen fielen länger aus.
Für Wendy Holdener ist das kein Trost. Sie zeigte sich zuletzt in starker Verfassung, wurde bei den Slaloms in Jasna (Slk) und Are (Sd) jeweils Dritte. Im Disziplinen-Weltcup liegt sie mit 415 Punkten auf dem 5. Rang.
Allerdings erlebte sie in diesem Winter auch viele Turbulenzen. Im Oktober erlitt sie einen Bruch des rechten Schienbeinkopfs, vor der WM in Cortina trennte sie sich von ihrem neuen Trainer Mayrhofer (er arbeitet weiter für den Verband) und letztlich blieb sie erstmals seit 2015 an einem Grossanlass ohne Medaille.