Beat Feuz verabschiedet sich nach 16 Jahren vom Skisport.
Der vierfache Abfahrtsweltcup-Sieger wird in einer Medienmitteilung von Swiss-Ski zitiert: «Grenzen auszureizen und Risiko zu nehmen, waren jahrelang meine Leidenschaft im Skirennsport. Mein Gefühl war oft der Schlüssel zum Erfolg. Nun sagt mir mein Gefühl aber, dass die körperlichen Grenzen erreicht sind.»
Für den Schlussakkord hat sich der 35-Jährige einen ganz speziellen Ort ausgesucht. «Nach 16 Jahren im Weltcup werde ich am Samstag, 21. Januar meine aktive Karriere als Rennfahrer beenden. Ich freue mich darauf, meine Lieblingsrennen in Wengen und Kitzbühel noch einmal geniessen zu können.» Nach dem Rennen auf der Streif geht die glorreiche Skikarriere also zu Ende, die WM in Couchevel/Méribel (F) wird er demnach nicht mehr bestreiten.
Sein Palmarès ist beeindruckend: Abfahrts-Olympiasieger 2022, Abfahrtsweltmeister 2017, vierfacher Kristallkugel-Gewinner 2018 bis 2021). Dazu kommen 16 Weltcup-Siege, 13 davon in der Abfahrt (dreimal Super-G). In der Saison 2011/12 wurde Feuz Zweiter im Gesamtweltcup.
In Bormio wird der abtretende Ski-Star über seinen Rücktritt sprechen. In der Mitteilung lässt er sich zitieren: «Ich bin unheimlich dankbar, dass ich meine Leidenschaft so lange ausüben konnte und freue mich nun auf mehr Zeit mit meiner Familie und bin gespannt, welche neuen Herausforderungen in mein Leben treten werden.»
Schon vor 15 Jahren nah am Rücktritt
Das Verletzungspech hatte im Herbst vor 15 Jahren seinen Anfang genommen, als Feuz im Abfahrtstraining in Zermatt einen Kreuzbandriss im linken Knie erlitten hatte. Die Probleme mit und die Sorgen um das linke Knie sollten Feuz durch seine gesamte Karriere begleiten. Zwischenzeitlich stand sogar eine Amputation des Unterschenkels oder eine Versteifung des Knies im Raum.
Wäre Feuz dem Rat der Ärzte gefolgt, wäre seine Karriere schon vor langer Zeit zu Ende gegangen. Er selber wollte sich seinem Schicksal aber nicht ergeben. Er kämpfte um sein Dasein als Skirennfahrer, nahm Strapazen und Entbehrungen auf sich und betrachtete jeden noch so kleinen Fortschritt als Zeichen für den Weg zurück auf die Pisten.
Dass er den Weg zurück wieder fand, verdankt Feuz auch seinem immens grossen Talent. Ohne die hohe Begabung wäre es ihm nie und nimmer möglich gewesen, in den Kreis der Allerbesten aufzusteigen. (che/SDA)