Der Frauen-Slalom von Zagreb sorgt für Diskussionen im Ski-Zirkus. Schnee ist wie in vielen anderen Skigebieten auch in Kroatien Mangelware. Es hat gar zu wenig, um das Rennen auf der ganzen Strecke durchzuführen, der Start wird nach unten versetzt.
Die Medienbesichtigung wird kurzerhand abgesagt, um die Piste zu schonen. Stark gewässert und gesalzen erinnern die Verhältnisse an ein Frühlings-Rennen, der Untergrund ist sulzig und die Bedingungen so alles andere als einfach. Schon früh ist die Piste stark gezeichnet.
21 Fahrerinnen fliegen im 1. Lauf raus
Daher kommt auch die hohe Zahl an Ausfällen nicht überraschend: Alleine im ersten Lauf scheiden 21 Fahrerinnen aus. Eine davon ist das albanische Supertalent Lara Colturi.
Die 16-Jährige gilt als die grosse Hoffnung im albanischen Ski-Team. Als sie das Rennen mit der Startnummer 51 in Angriff nimmt, ist die Piste kaum noch fahrbar. Kurz vor dem Ziel stürzt der Youngster schliesslich und rutscht ein paar Meter über den braunen Schnee.
«Eine schlimme braune Piste»
Kurz nach dem Rennen meldet sich der albanische Skiverband auf Instagram zu Wort. Sie stehen für ihre Athletinnen ein und giften gegen das Rennen: «Lara Colturi ist eine talentierte junge Frau. Auf einer schlimmen braunen Piste war sie kurz davor, das Rennen zu beenden, aber auf den letzten Metern war es einfach unmöglich.» Dann folgt noch eine wohl nicht ganz ernst gemeinte Spitze: «Das nächste Mal können wir auch gleich in Tirana fahren.»
Nach dem Statement ihres Verbandes meldet sich auch die Fahrerin selbst. Auf ihrem Instagram-Profil schreibt Colturi, ihr gehe es nach dem Sturz gut, jedoch werde sie beim zweiten Slalom in Zagreb nicht teilnehmen.
In der kroatischen Hauptstadt wäre für Donnerstag noch ein zweiter Slalom angesetzt gewesen. Mittlerweile sind die Bedingungen vor Ort aber so prekär, dass die Verantwortlichen den Wettkampf am Donnerstagmittag absagen mussten. (bjl/bir)