Luca Aerni ist wieder richtig gut im Schwung
Die Auferstehung des gefallenen Weltmeisters

Trotz schlechten Vorhersagen überwiegt im Schweizer Lager vor dem Nachtslalom in Garmisch die Zuversicht. Auch bei Luca Aerni.
Publiziert: 04.01.2023 um 00:05 Uhr
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Aktualisiert: 04.01.2023 um 06:29 Uhr
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Seit rund zwei Wochen versprüht Luca Aerni (l.) wieder richtig gute Laune.
Foto: Sven Thomann

Unweit vom Garmischer Gudiberg residiert Deutschlands langjähriger Alpin-Monarch Felix Neureuther. 2010 hat der Sohn von «Gold-Rosi» Mittermaier (72, Doppel-Olympiasiegerin 1976) und Christian Neureuther (73, 6 Weltcupsiege) auf seinem Hausberg seinen zweiten von insgesamt 13. Weltcupsiegen gefeiert.

Doch wenn der 38-Jährige in diesen Stunden zum Gudiberg hinaufschaut, hat er im Hinblick auf den für am Mittwoch geplanten Nachtslalom der Männer kein gutes Gefühl. «Obwohl die Pistenarbeiter seit Tagen ihr Allerbestes geben, kann ich mir fast nicht vorstellen, dass die Strecke zwei Durchgänge lang halten wird. Die Unterlage ist aufgrund der seit Wochen milden Temperaturen sehr dünn. Und ich fürchte, dass es auch an diesem Abend für ein Weltcuprennen zu mild sein wird.»

Aernis Blockade hat sich gelöst

Im Schweizer Team ist die Stimmung trotz dieser ungünstigen Prognosen ausgezeichnet. Insbesondere bei Daniel Yule (29), der unmittelbar vor Weihnachten in Madonna di Campiglio seinen fünften Weltcupsieg bejubelt hat.

Bei Luca Aerni war das zu Beginn dieses Winters noch ganz anders. Bis Mitte Dezember wurde der Kombination-Weltmeister von 2017 durch eine heimtückische Blockade in der Rücken-Muskulatur behindert. «Dadurch hatte ich grösste Schwierigkeiten, einigermassen mittig auf den Ski zu stehen» erinnert sich der 29-Jährige.

Doch seit rund zwei Wochen kommt der im Bernbiet aufgewachsene Aerni, dessen Hauptwohnsitz jetzt in der Region Crans Montana steht, immer besser im Schwung. «Das muskuläre Problem hat sich im Training in Pozza di Fassa auf einmal gelöst. Seitdem muss ich auch nicht mehr darum kämpfen, damit ich zentral auf den Ski stehe. Und ich kann wieder an Dingen arbeiten, die zuvor nicht mehr möglich waren.»

«Wenn er fit ist, gehört er zu den Schnellsten der Welt»

Dass sich Aerni auf einem guten Weg befindet, hat auch der elfte Rang in Madonna di Campiglio gezeigt. Aber Slalom-Cheftrainer Matteo Joris hält fest, dass wir längerfristig von Aerni noch viel mehr erwarten dürfen. «Aufgrund der Rückenprobleme hat bei Luca lange das Timing nicht mehr gepasst. Doch das passt jetzt wieder sehr gut. Und wenn Luca fit ist, gehört er zu den schnellsten Slalomfahrern der Welt.»

Ein gravierendes Problem wird Aerni am Mittwochabend im ersten Durchgang wahrscheinlich haben - der Gudiberg dürfte bei seiner Startnummer 24 arg ramponiert sein.

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