«Habe bei schlechter Sicht nicht so viel Mühe wie andere»
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Hintermann nach Streif-Podest:«Habe bei schlechter Sicht nicht so viel Mühe wie andere»

«Konnte früher nie ans Limit»
Hintermann dank Sprungturm-Trick auf Streif-Podest

Niels Hintermann feiert mit Platz drei in der ersten Kitzbühel-Abfahrt seinen schönsten Erfolg. Diesen verdankt er auch seiner Mental-Trainerin.
Publiziert: 20.01.2023 um 19:53 Uhr
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Aktualisiert: 20.01.2023 um 22:31 Uhr
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Niels Hintermann lacht in Kitzbühel über einen Podestplatz.
Foto: Sven Thomann

Niels Hintermann besitzt eine besonders seltene Gabe. Wenn das Licht auf der Piste schlecht ist, fährt der Zürcher besonders schnell. «Das ist sehr wahrscheinlich auf die Tatsache zurückzuführen, dass ich als Kind mit meinem Bruder Sven auch bei den miesesten Bedingungen auf die Piste ging.» Ganz mies waren die Bedingungen zwar nicht, als Hintermann mit der Nummer 9 zu seinem freitäglichen «Streifzug» gestartet ist. Aber die Bodensicht war stark eingeschränkt.

Bei vergleichbaren Verhältnissen ist der 27-Jährige im letzten Winter bei der zweiten Abfahrt in Kvitfjell Dritter geworden. Den dritten Schlussrang hat die «Abfahrt-Wildsau» aus Bülach auch in Kitzbühel eingefahren. Und diese Platzierung stellt Hintermann sogar über seinen bislang einzigen Weltcup-Abfahrtssieg bei der ersten Kvitfjell-Abfahrt 2022. «Es gibt im Weltcup-Zirkus keine andere Abfahrt, die den Mythos von Kitzbühel hat. An keinem anderen Ort wurden so viele schöne, aber auch traurige Ski-Geschichten geschrieben. Und deshalb ist dieses Resultat für mich besonders wertvoll.»

Hilfe von Mental-Trainerin

Einen ordentlichen Anteil an diesem Erfolg hat auch Hintermanns Mental-Trainerin. «Kumuliert waren es ungefähr acht bis zehn Stunden, die ich mit meiner Mental-Trainerin auf dieses Rennen hingearbeitet habe», verrät Niels. «Ich konnte mich jahrelang vor allem beim Sprung über den Hausberg nicht überwinden, voll ans Limit zu gehen. Auch deshalb bin ich mit der Mental-Trainerin im Sommer auf einen Sprungturm im Schwimmbad gegangen. Durch die Sprünge aus siebeneinhalb Metern habe ich immer mehr Vertrauen in meinen Körper gewonnen.»

Um seinen ersten «Stockerl-Platz» auf der Streif musste Hintermann aber lange zittern. Weil die Sicht in der zweiten Hälfte des Rennens immer besser wurde, donnerte der Südtiroler Florian Schieder (27) mit der Nummer 43 hinter Vincent Kriechmayr (Ö, 15 Weltcupsieg) auf den zweiten Rang. Julian Schütter (24) war mit der 49 noch schneller unterwegs als Schieder. Doch dann wurde der Österreicher mit der gelben Flagge abgewunken, weil der vor ihm gestartete Norweger Henrik Roea (26) bei einem Sturz kurz vor dem Ziel einen offenen Beinbruch erlitten hat.

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