Im 10. Anlauf soll es endlich klappen
Neun Gründe für den ersten Feuz-Sieg in Kitzbühel

Vier Mal hat Beat Feuz (34) am Hahnenkamm den zweiten Rang belegt. BLICK liefert die Gründe, warum der Emmentaler bei seiner elften Abfahrt in Kitzbühel seine erste goldene Gams erlegen kann.
Publiziert: 22.01.2021 um 01:24 Uhr
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Aktualisiert: 22.01.2021 um 13:38 Uhr
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Beat Feuz nimmt bei seiner zehnten Teilnahme den ersten Sieg in Kitzbühel ins Visier.
Foto: Sven Thomann
Marcel W. Perren

1. Die Reife

Feuz ist mit bald 34 im optimalen Streif-Alter. Hahnenkamm-Rekordsieger Didier Cuche hat in Kitzbühel zwar bereits mit 24 eine Sprint-Abfahrt in zwei Läufen gewonnen, auf der Original-Streif siegte er aber erst 2008 sieben Monate vor seinem 34. Geburtstag. Bis heute wird Stephan Eberharters Siegesfahrt 2004 von Experten als die beste Fahrt in der Kitzbühel-Gesichte taxiert. Der Österreicher war damals 34.

2. Die Trainings-Leistung

Im Normalfall lässts der Kugelblitz in den Trainings gemütlich angehen. Auch im ersten Training ist Feuz jetzt nicht ans Limit gegangen, wurde auch so er Vierter. Jeder kann sich ausrechnen, wie schnell er sein wird, wenn er Vollgas gibt.

3. Die Unterlage

Die Streif ist mit viel weniger Eis und Schlägen gespickt, als in den letzten Jahren. Ein Vorteil für Beats linkes Knie, welches seit der schweren Infektion im Herbst 2012 sehr viel anfälliger auf unruhige Pisten reagiert.

4. Die Kitzbühel-Connection

Swiss Ski-Speedtrainer Manfred Widauer ist unweit von Kitzbühel aufgewachsen und verbindet ein freundschaftliches Verhältnis zu Hahnenkamm-Rennleiter Mario Mittermayer-Weinhandl. «Dessen Vorgänger hat bewusst unruhige Pisten präparieren lassen», sagt Widauer. «Ich habe Mario aber immer wieder darauf hingewiesen, dass die Streif auch ohne absichtlich produzierte Rippen viel Spektakel bietet.» Auch das ein Plus für Feuz’ Knie.

5. Die Mega-Linie

2017 hatte Feuz bei der vorletzten Zwischenzeit sieben Zehntel Vorsprung auf Dominik Paris, landete dann aber mit einer zu direkten Linienwahl in der Traverse im Fangzaun. Teamkollege Urs Kryenbühl glaubt, dass Feuz diese Wahnsinns-Linie jetzt erfolgreich umsetzen wird. «2017 war es zu eisig. Mit den jetzigen Verhältnisse wird er an dieser Stelle genügend Grip haben, um diese geniale Linie durchziehen zu können. Und dann wird Beat kaum zu schlagen sein.»

6. Die mentale Stärke

Wegen der Lauberhorn-Absage stehen auf der schwierigsten Strecke der Welt erstmals seit 1999 zwei Abfahrten auf dem Programm. «In mentaler Hinsicht eine enorme Belastung», sagt Swiss Ski-Männerchef Tom Stauffer. Das spricht für Feuz. Im mentalen Bereich ist kein anderer so stabil wie er.

7. Die ungewohnte Ruhe

In den letzten Jahren hatte Feuz neben der Piste viel Stress. Unzählige Fan-Wünsche, Medien- und PR-Termine haben ihm kaum eine ruhige Minute gelassen. Diesen Rummel gibt es jetzt wegen Corona nicht, Beat kann sich in aller Ruhe vorbereiten.

8. Der Freitags-Fahrer

Meist werden Abfahrten am Samstag gefahren. In den seltenen Freitags-Abfahrten hat Feuz oft triumphiert. Seinen ersten Weltcupsieg feiert er in Kvitfjell am 11. März 2011 – ein Freitag. Genau wie der 30. November 2018, da gewann er den Klassiker auf der Birds of Prey in Beaver Creek. Auch den einzigen Weltcupsieg im Super-G hat er im Dezember 2011 in Gröden an einem Freitag eingefahren...

9. Die Startnummer

Als Leader in der Abfahrt-Weltrangliste durfte Feuz als erster die Startnummer aussuchen. Er hat sich für die 5 entschieden. Mit dieser Nummer hat er vor zehn Jahren in Kivtfjell sein erstes Weltcuprennen und 2018 die Abfahrt in Garmisch gewonnen.

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