Auf einen Blick
- Mikaela Shiffrin gewinnt 15. WM-Medaille und zieht mit Rekordhalterin gleich
- Shiffrin verzichtet auf Riesenslalom wegen mentaler und physischer Herausforderungen
- 99-fache Weltcupsiegerin kämpft mit Trainingsrückstand nach Verletzung Ende November
Am Dienstag gewann Mikaela Shiffrin (29) ihre 15. WM-Medaille. Zusammen mit Abfahrts-Weltmeisterin Breezy Johnson (29) holte sie Gold in der Team-Kombi. Mit dieser Medaille schloss sie zur bislang erfolgreichsten Ski-Rennläuferin der WM-Geschichte, der Deutschen Cristl Cranz (†90), auf.
Die Chance auf den alleinigen Rekord hat Shiffrin an dieser WM aber nur noch in einem Rennen. Bereits vor der Teamkombination gab die US-Amerikanerin bekannt, den Riesenslalom auszulassen und nur noch im Slalom am Samstag an den Start zu gehen. Im Interview mit Eurosport hat sie nun ausführlicher über ihre Entscheidung gesprochen.
«Ich weine und weiss nicht einmal warum»
Nach Shiffrins Verletzung, welche sie Ende November in Killington (US) erlitten hatte, sei die Zeit ein grosser Faktor für ihren Entschluss gewesen. Und das, obwohl die Heilung eigentlich gut verlief: «Ich wollte mit dem Team so schnell wie möglich zurückkommen. Eigentlich zu schnell, aber ich habe aktuell keine Schmerzen und bin physisch stark, darum war es möglich.» Für einen Start im Riesenslalom fehle ihre aber die Zeit auf dem Schnee und «die Möglichkeit, verschiedene Kurssetzungen und Bedingungen zu trainieren, um auf Renn-Speed zu kommen».
«Dazu kommt die mentale Komponente, mit dieser Geschwindigkeit umzugehen», so die 99-fache Weltcupsiegerin weiter. Sie habe immer noch Probleme, unter Rennbedingungen, also auf härterem Schnee, zu trainieren. «Ich kann die Bewegungen nicht durchführen, um einen schnellen Riesenslalom-Schwung zu machen. Am Ende des Trainings weine ich und weiss nicht einmal warum.» Das seien «mentale Schläge», weshalb sie sich Schritt für Schritt heranführen müsse.
Nur noch Slalom in dieser Saison?
Ob Shiffrin für den Rest der Saison auch im Weltcup nur noch im Slalom fahren wird, liess sie offen. Das Problem sei aber, dass sie im Riesenslalom starten müsse, um sich im Hinblick auf die nächste Saison eine gute Startnummer zu sichern. Im Moment habe sie das Gefühl, sie sei nicht bereit, müsse es aber sein. Trotzdem versucht die 29-Jährige, geduldig zu bleiben: «Es wird wiederkommen, aber man darf es nicht erzwingen.»