Gut, aber nicht gut genug – weder für den ersten Slalom-Sieg noch für einen Podestplatz. Wendy Holdener (29) wird beim Slalom in Levi Fünfte. Auf Siegerin Mikaela Shiffrin (27, USA) fehlen ihr 79 Hundertstel, auf einen Podestplatz 59 Hundertstel. «Ich hatte mir mehr erhofft», sagt sie im SRF-Interview. Das zeigt einerseits, wie hoch Holdeners Ansprüche sind. Anderseits ist die Aussage die Folge einer perfekten Vorbereitung. Denn: Holdener kam im Gegensatz zu den letzten zwei Jahren ohne Verletzung durch. Und sie fühlt sich nach einer technischen Anpassung pudelwohl – sie steht höher und hat eine schmalere Skiführung.
Holdener lässt also nichts unversucht. Ihr Ziel ist klar: Im 12. Weltcup-Winter soll endlich der erste Slalom-Sieg her. Beim Saisonauftakt im finnischen Lappland beginnt sie so, als könnte es klappen. Holdener gibt Vollgas, ist im obersten, flachen Abschnitt die Schnellste aller 76 Fahrerinnen. Doch dann baut sie ab, ist zur Halbzeit Fünfte. Holdeners zweiter Lauf ist besser, doch in der Rangliste gehts nicht mehr voran. «Ich versuche, es am Sonntag besser zu machen», sagt sie.
Gisin mit schwarzer Serie
Das muss auch Michelle Gisin (28). Nach nur 47 Sekunden ist der Renntag für sie vorbei. «Im ersten Teil des Steilhangs fühlte ich mich nicht so wohl. Ich dachte, ich müsse unten etwas herausholen und habe mehr riskiert.» Es zahlt sich nicht aus, in einer Dreier-Vertikalen gerät sie aus der Balance und stürzt. Damit hat die Engelbergerin drei ihrer letzten vier Slaloms nicht beendet – sie fällt in der Weltcup-Startliste aus den Top 7, womit sie am Sonntag erst als 10. starten darf.
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Und die anderen Schweizerinnen? Aline Danioth (24) wird 18. und Camille Rast (23) landet auf dem 22. Platz. Mehr ist nicht, keine der Gruppe Meillard, Good, Stoffel, Höpli und Zelger erreicht den zweiten Lauf.
Shiffrin schlägt Levi-Dominatorin
Der Sieg geht an Shiffrin. Es ist ihr 75. Weltcup-Erfolg, womit sie sich ihrer Landsfrau Lindsey Vonn (82 Siege) nähert. Zuvorderst liegt Schwedens Ski-Legende Ingemar Stenmark (86 Siege). Sie schlägt Anna Swenn-Larsson (31) und Petra Vlhova (27), die nach vier Levi-Siegen in Serie diesmal Dritte wird. Die nach dem ersten Lauf führende Deutsche Lena Dürr (31) fällt auf Rang 4 zurück.
«Ich würde gerne sagen, dass ich immer gewinne, wenn ich mein Bestes abrufe – aber das ist nicht wahr», sagt Shiffrin bescheiden. Sie hat nun wie Vlhova in Levi fünfmal gewonnen – seit 2013 gabs keine andere Siegerin. Gut möglich, dass die Serie heute fortgesetzt wird.
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