Mit Bergsteigen verknüpft Marco Odermatt eindrückliche Kindheitserinnerungen. «Als Bub habe ich oft mit meinem Vater Filme über die Expeditionen am Mount Everest gesehen. Und es ist mir jeweils ganz brutal eingefahren, wenn ein Kletterer abgestürzt ist. Noch heute habe ich vor nichts mehr Respekt als vor dem Bergsteigen.»
Jetzt hängt sich der Nidwaldner, der im letzten Winter drei Weltcupsiege einfuhr, selber ans Kletterseil. Nein, nicht im Himalaya-Gebiet. Der 23-Jährige steht vor dem Eingang zum Verkehrshaus in Luzern vor «Red Bull The Edge». Diese vier Meter hohe Wand beinhaltet zwar keine Gefahren. Dank der dazu gehörenden Virtual-Reality-Brille ist hier aber ein echtes Matterhorn-Feeling garantiert.
«Es ist wirklich ein cooles Erlebnis», schwärmt Marco. «Sobald man diese Brille aufsetzt, bekommt man wirklich das Gefühl, auf der echten Matterhorn-Route zu sein. Auch die Aussicht, die man mit dieser Brille auf die umliegenden Berge und auf das Dorf Zermatt hinunter hat, wirkt täuschend echt.»
Erobert Odermatt bald das richtige Matterhorn?
Hat die virtuelle Matterhorn-Tour bei Odermatt Lust auf den Gipfelsturm zum wahrhaftigen «Horu» gemacht? Odermatt: «Sagen wir so: Zurzeit ist dieses Thema in meinem Hinterkopf. Vielleicht wird eine Besteigung des Matterhorns eines Tages tatsächlich ein ernsthaftes Thema für mich. Aber wohl erst nach meiner Rennfahrer-Karriere.»
Ins Wallis ist der Gesamtweltcup-Zweite des letzten Winters aber bereits zu Beginn dieser Woche gereist - unsere Riesenslalom-Spezialisten beginnen auf dem Gletscher in Saas Fee mit den Vorbereitungen für den Olympia-Winter.