Der neue Slalom-Winter startet so, wie der vergangene aufgehört hat: Mit einem Sieg von Petra Vlhova. Nach drei Erfolgen zum Abschluss der letzten Saison gewinnt die Slowakin auch in Levi (Fi). «Erster Slalom, erster Sieg. Ich bin richtig happy», sagt sie. Vlhova bezwingt ihre Dauer-Konkurrentin Mikaela Shiffrin (USA) um 18 Hundertstel. Verrückt: Seit fast vier Jahren und insgesamt 27 Slaloms gibt es im Weltcup keine andere Slalom-Siegerin als die beiden.
Eine, welche dieser Serie gerne ein Ende bereiten würde, ist Wendy Holdener. Davon ist sie im hohen Norden Finnlands aber weit entfernt. Genauer: 1,35 Sekunden. Das reicht für Platz 4. Aus dem Traum, erstmals einen Slalom zu gewinnen, wird erneut nichts. Dennoch darf sie zufrieden sein. Denn: Der im September erlittene Bruch des rechten Wadenbeinkopfs wirbelte ihre Vorbereitung durcheinander. «Seit der Verletzung habe ich nicht so viel Slalom trainiert», sagt sie.
BLICK fragt darum: Welche Note würde sie sich geben? Holdener: «Die 4,75 nach dem ersten Lauf runde ich nach dem zweiten zu einer 5 auf. Ich weiss, dass es noch besser geht. Vielleicht schon am Sonntag.»
«Zwei dumme Fehler»
Dann steht gleich der nächste Slalom an. Auch Michelle Gisin, die Fünfte wird, wird erneut angreifen. Für den ersten Levi-Grosskampf verpasst sie sich die Note 5. «Oder 5,25», wie sie korrigiert. «Ich hatte zwei dumme Fehler drinnen. Aber ich liess die Ski laufen und habe nicht verbremst. Das ist mir früher ab und an passiert.»
Tatsächlich zeigen sowohl Gisin als auch Holdener auf der eisigen Piste mit wechselnden Windverhältnissen zwei solide Läufe.
Meillard als heimliche Siegerin
Und dann ist da noch Mélanie Meillard. Sie ist die dritte Schweizerin im Bunde. Und am glücklichsten von allen. «Ich gebe mir die Note 6», sagt sie. Wer diese Aussage nach Rang 9 lächerlich findet, kennt Meillards jüngste Vergangenheit nicht. Seit zwei Jahren kämpft die Walliserin darum, überhaupt wieder Ski zu fahren. Gleich zweimal liess sie das Kreuzband operieren. «Nach all dem Leid bin ich super zufrieden», so die 22-Jährige.
Was dem Schweizer Team letztlich fehlt, ist der erwünschte Podestplatz. Aber: Drei Fahrerinnen in den Top 9 – das gab es im Slalom seit drei Jahren nicht mehr. Und die nächste Chance gibts bereits am Sonntag.