Mit einer Wahnsinnsfahrt holt sich Beat Feuz den Abfahrtssieg am Hahnenkamm – endlich. Der «Kugelblitz» sieht seinen Lauf im Interview mit SRF aber nicht als vollends perfekt an: «Gerade oben beim sogenannten ‹U-Hackerl› ist es mir nicht so, wie in den Trainings gelungen. Ich bin etwas spät gewesen und tief herausgekommen und bei den anderen Passagen hatte ich auch etwas Mühe.»
Mit den Superlativen sparen dafür nicht die Kommentatoren beim Schweizer Fernsehen: Als «seidenfein» beschreibt Stefan Hofmänner die Fahrt von Feuz und betitelt seinen Riesensprung bei der Seidlalm als «Monsterflug». «Beim Seidlalm-Sprung dachte ich, dass ich fast auf die Terrasse vom Seidlalm-Restaurant fliege», meint Feuz im TV-Interview. Die Terrasse habe er tadellos begutachten können.
Goldene Gams zieht ihn an
Was er nach seinem Lauf sicherlich fest im Blick hatte, war die goldene Gams. «Die zieht ihn heute an. Er hält gleich schön bei der Gams an», meint Marc Berthod.
Er habe viel riskiert und am Ende habe es gestimmt. Auch wenn der 33-Jährige lange auf den Sieg auf der Streif warten musste, geht es ihm nicht nur darum: «Es geht mir nicht um den Kitzbühel-Sieg. Ich will einfach geil und gut Ski fahren.»
Genesungswünsche an Kryenbühl
Diese Interviews gibt Feuz vor dem schlimmen Sturz von Kryenbühl. Feuz wird im Zielraum unmittelbarer Zeuge des Malheurs seines Landsmanns beim Zielsprung.
«Der Betreuer hat gesagt, Urs habe ihn erkannt», sagt der Schangnauer dann sichtlich erleichtert im ORF-Interview. Er äussert er sich aber auch kritisch: «Der Zielsprung ist seit drei Tagen das Thema. Er geht zu weit. Das muss nicht sein und sollte nicht sein. Ich hoffe, Urs ist bald wieder da.»
Als der Sieg endlich fix ist, meint Feuz bei ORF: «Das war eine emotionale Achterbahn-Fahrt.»
Was hat er sich gedacht, als das Rennen nach 23 Fahrern beinahe abgebrochen worden wäre? «Ich sagte, wenn das jetzt passiert, bin ich morgen nicht am Start. Das hält mein Kopf nicht durch.»
Am Ende freuen sich die Ski-Schweiz sowie die Fahrer für den Triumph von Feuz. «Es gibt keinen im ganzen Zirkus, der Feuz diesen Sieg nicht gönnen würde», zieht SRF-Hofmänner Fazit. (smi)