11. Dezember, Val-d’Isère
Ohrfeige für Pinturault
Neun Monate, nachdem Odermatt beim Heimspiel auf der Lenzerheide gegen Alexis Pinturault im Kampf um die grosse Kristall-Kugel das Nachsehen hat, schlägt er im «Wohnzimmer» des Franzosen eindrücklich zurück. Nach dem Auftaktsieg in Sölden triumphiert der Nidwaldner auch beim zweiten Saison-Riesen auf der extremen steilen Face de Bellevarde. Sechs Zehntel vor Pinturault. Dabei ist in der Vorbereitung auf dieses Rennen im Schweizer Team wegen dem heftigen Schneefall in Frankreich so ziemlich alles daneben gegangen und Odermatt gibt zu: «Ich war wohl noch nie schlechter auf ein Rennen vorbereitet». Dass er seinen Konkurrenten trotzdem so vorführte hat Pinturault offensichtlich gebrochen. Der 30-jährige Titelverteidiger kommt nach diesem Rennen im ganzen Winter nie mehr richtig in Schwung.
8. Januar, Adelboden
Tränen auf dem Sesseli
Marco feiert beim vierten Riesen seinen dritten Sieg. Zwischen den Läufen wird allerdings deutlich, dass dieser überragende Athlet viel sensibler ist, als manche glauben. «Ich hatte auf dem Skilift Tränen in den Augen. In mir sind Emotionen aufgekommen, wie ich sie noch nie erlebt habe», gesteht der Buochser. «Ich glaube, Grund für diese Emotionen waren eine Mischung aus dem gigantischen Druck, den man als Schweizer Rennfahrer hier in Adelboden erlebt, und aus der einzigartigen Stimmung.»
13. Januar, Wengen
Die Hilfe von Cuche
Vor seiner Premiere am Lauberhorn erhält Odermatt von Österreichs Abfahrts-Altmeister Hans Knauss (51, Kitzbühel-Sieger 1999) wenig Kredit! «Auf keiner anderen Strecke benötigst du so viel Abfahrts-Routine wie am Lauberhorn. Und die fehlt Marco. Für mich wäre es deshalb eine Überraschung, wenn er hier in der Abfahrt in die Top-den fahren würde. Und ich glaube auch nicht, dass er hier im Super-G um den Sieg mitfahren kann.» Und was macht Odi? Er gewinnt den Super-G, wird Zweiter in der verkürzten Abfahrt und verpasst in der Original-Abfahrt als Vierter das Podest nur knapp. Geholfen hat Odermatt vor seinem Debüt auf der längsten Abfahrt der Welt offensichtlich auch ein Gespräch mit seinem Jugend-Idol Cuche: «Didier hat mich nach Adelboden angerufen und mir extrem wertvolle Tipps für Wengen mit auf den Weg gegeben.»
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Kitzbühel, 23. Januar
Der Schocker der Saison
Es hätte alles ganz anders kommen können. Bei der Hahnenkamm-Abfahrt riskiert der 24-Jährige nach dem Sprung über den Hausberg alles, wählt ein verwegene Linie, das kann nicht gut gehen, ein fürchterlicher Abflug droht, doch Odermatt drückt sich noch am Tor vorbei und rast spektakulär über den Zielhang. Uff, das war knapp! Odermatt: «Da ist mir das Herz in die Hose gerutscht. Jetzt kann ich ja sagen, dass alles gut ausgegangen ist. Aber wenn ich mich im letzten Rennen vor Olympia auf diese Weise verletzt hätte, wäre das schon sehr blöd gewesen.» Odermatt schaffte es in Kitz hinter seinem Kumpel Beat Feuz auf den zweiten Rang. Und reiste gesund und top motiviert nach Peking.
1977 Lise-Marie Morerod
1979 Peter Lüscher
1981 Marie-Theres Nadig
1982 / 1984 Erika Hess
1984 / 1987 / 1988 / 1990 Pirmin Zurbriggen
1985 / 1988 Michela Figini
1986 / 1987 Maria Walliser
1989 / 1994 / 1995 Vreni Schneider
1992 Paul Accola
2010 Carlo Janka
2016 Lara Gut-Behrami
2022 Marco Odermatt
1977 Lise-Marie Morerod
1979 Peter Lüscher
1981 Marie-Theres Nadig
1982 / 1984 Erika Hess
1984 / 1987 / 1988 / 1990 Pirmin Zurbriggen
1985 / 1988 Michela Figini
1986 / 1987 Maria Walliser
1989 / 1994 / 1995 Vreni Schneider
1992 Paul Accola
2010 Carlo Janka
2016 Lara Gut-Behrami
2022 Marco Odermatt