Von wegen humorvolle Briten – am Garmischer Gudiberg vergeht wegen David Rydings Coach Tristan Glassie-Davis einigen Ski-Stars das Lachen. «Dieser Kurssetzer muss eine echte Spassbremse sein» sagt Deutschlands Ex-Weltmeister Frank Wörndl nach der Besichtigung des zweiten Durchgangs.
Der Trainer, der diesen Lauf gesetzt hat, ist eben dieser Tristan Glassie Davies. Er hat im extrem steilen Starthang besonders stark drehende Tor-Kombinationen verankert. Die Schweizer erleben in diesem Parcours ein absolutes Desaster. Die beiden Walliser Loic Meillard und Ramon Zenhäusern, die bei Halbzeit die Ränge 1 und 2 belegt haben, scheiden im Final genau so aus wie Tanguy Nef (Platz 10 im ersten Lauf) und Daniel Yule (11.).
Im Endeffekt ist der Bündner Weltcup-Debütant Fadri Janutin (22) der einzige Skigenosse, der als 17. in diesem verrückten Rennen Weltcup-Punkte gewinnt. Dafür verbessert sich Glassie-Davies' Schützling Ryding im zweiten Durchgang von Position 19 auf Rang 2. Und Henrik Kristoffersen, der nach dem ersten Akt Achter war, steht letztendlich wie am Vortag als Sieger da. «Die Kurssetzung im zweiten Lauf war nichts für Jungs, sondern für richtige Männer» schmunzelt der Norweger danach im Interview mit dem «ORF».
Einfädler sind nicht Pech, sondern Konzentrationsfehler
Die Männlichkeit der Schweizer Slalom-Spezialisten sollte zwar auch nach dieser Ausfall-Orgie nicht in Frage gestellt werden. Trotzdem wäre es falsch, wenn man das niederschmetternde Endergebnis im zweiten Garmisch-Slalom auf die Kurssetzung und auf Pech reduzieren würde.
Während Meillard über einen Innenski-Fehler stolpert, begehen Zenhäusern, Nef und Yule klassische Einfädler. «Und ein Einfädler hat rein gar nichts mit Pech zu tun, Einfädler basieren auf mangelnder Konzentration. Weil die Schweizer in diesem Winter besonders oft solche Einfädler begehen, sollten die Trainer genau in diesem Bereich den Hebel ansetzten» rät Wörndl.