Sie tauchte im Weltcup-Kalender des kommenden Winters auf, wird nun aber bereits wieder entfernt: die Team-Kombination. «So geht es nicht», sagt Michael Huber. Der OK-Präsident von Kitzbühel, wo die Männer den neuen Event gefahren wären, zieht das Rennen zurück. «Wir sind interessiert, es 2025 durchzuführen. Aber zuerst müssen sich alle Gedanken machen, um einen fairen Modus zu haben.» Der Einwand wurde am FIS-Kongress gutgeheissen.
Was ist der Hintergrund? Die Team-Kombi, bei der ein Speed-Spezialist und ein Slalomfahrer ein Team bilden, sorgte bei vielen Athleten für Kopfschütteln – auch deshalb, weil die erzielten Weltcuppunkte auch für Disziplinenwertungen und Gesamtweltcup gezählt hätten. Athleten wie Griechenlands Slalom-Ass AJ Ginnis und Slowakeis Zickzack-Star Petra Vlhova wären chancenlos geblieben, weil sie in ihren Verbänden keinen Partner gefunden hätten.
Auch Crans-Montana verzichtet
130 Rennfahrerinnen und Rennfahrer wehrten sich bei der FIS gegen den Modus –unter ihnen Topshots wie Mikaela Shiffrin (USA), Sofia Goggia (It), Vincent Kriechmayr (Ö) und Aleksander Aamodt Kilde (No). «Es ist richtig, dass ich mich für die Aufnahme der Team-Kombination in den Weltcup-Kalender ausgesprochen habe. Aber es stimmt nicht, dass wir Rennfahrer das Reglement ausgearbeitet haben. Bezüglich der Punktevergabe wurde ich nie gefragt», sagt Slalom-Held Daniel Yule.
Die FIS krebst letztlich zurück. Doch sie will die Team-Kombi auf keinen Fall beerdigen. Auch weil es um zwei Medaillensätze bei den Olympischen Spielen 2026 geht – diese will man auf keinen Fall verlieren, wurden doch bereits die Parallelrennen aus dem Olympia-Programm gestrichen. «Wir schliessen uns Huber an und ziehen die Team-Kombi auch zurück», sagt Hugo Steinegger, OK-Vizepräsident der Rennen in Crans-Montana. Auf dem Walliser Hochplateau hätten die Ski-Frauen ihre Feuertaufe in der neuen Disziplin gefeiert.
«Wurde nicht zu Ende gedacht»
«Wir haben für die Slalomfahrerinnen zwar bereits ein ganzes Hotel reserviert, verstehen aber den Einwand voll und ganz. Die Team-Kombi war ein Schnellentwurf, der nicht zu Ende gedacht wurde.» Man hoffe, so Steinegger, neben der sowieso geplanten Abfahrt und dem Super-G, noch eine weitere Abfahrt zu bekommen.