Als Marc Berthod am 5. Januar 2008 am Adelbodner «Chuenisbärgli» im Riesenslalom triumphiert, sitzt Daniel Yule in seinem Elternhaus in La Fouly VS mit grossen und glänzenden Augen vor dem Fernseher. Yule ist zu diesem Zeitpunkt knapp 15. Und weil er eine Karriere als Skirennfahrer im Swiss-Ski-Team anstrebt, entscheidet sich der Sohn britischer Einwanderer in dieser Phase auch für die Annahme der Schweizer Staatsbürgerschaft.
Yules Eltern allerdings können mit dem professionellen Rennfahrer-Plan von Daniel wenig anfangen. «Sie hatten anfänglich kaum Ahnung vom Skirennsport. Und weil ich ja auch nicht zu den ganz grossen Talenten gehört habe, hat mir mein Vater prophezeit, dass ich mein Geld nicht mit den Beinen, sondern mit dem Kopf verdienen werde. Er wollte deshalb, dass ich mich vor allem auf die Schule konzentriere», erinnert sich Yule.
Daniels Eltern sind aber nicht die Einzigen, die lange nicht an eine grosse Ski-Karriere ihres Sprösslings glauben. «Als ich Daniel erstmals auf Ski gesehen habe, war ich mir ziemlich sicher, dass der im Weltcup nie eine echte Chance haben wird», gibt sein Trainer Matteo Joris zu. Doch dank seiner enormen Beharrlichkeit, seinem Fleiss und einer ausgeprägten mentalen Stärke beweist der Walliser in eindrücklichster Manier das Gegenteil.
Nach zwei Siegen beim Klassiker in Madonna di Campiglio triumphiert er am Sonntag als erster Schweizer seit Marc Berthod am Chuenisbärgli. Und noch etwas: Yule ist der erste Skigenosse, der mehr als zwei Slalom-Weltcupsiege auf dem Konto hat. Das ist für Yule sogar ein Grund, für einmal seine sonst so strenge Regel zu brechen: «Ich trinke während der Saison normal keinen Schluck Alkohol, obwohl ich besonders Bier sehr gerne mag. Aber der Sieg in Adelboden bedeutet mir so viel, dass ich zumindest ein Glas Champagner darauf trinken werde.»
Wirtschaftsstudium und Skischule in China
Weil Yule den Rat seines Vaters immer beherzigt hat und neben dem Rennsport auch ein Wirtschaftsstudium absolviert, verdient er jetzt übrigens sein Geld mit den Füssen und mit dem Kopf. Vor einem Jahr gründete er mit einem Jugendfreund und einem asiatischen Geschäftspartner eine Skischule in China, die dank Daniels Marketinggeschick bereits ordentliche Gewinne abwirft.
Und weil die Bilder von Yules Triumph in Adelboden auch im Fernen Osten zu sehen sind, dürften die Chinesen vor seiner Skischule im Resort Thaiwoo schon bald Schlange stehen.
2020: Adelboden – Daniel Yule
2020: Madonna di Campiglio – Daniel Yule
2019: Kranjska Gora – Ramon Zenhäusern
2018: Madonna di Campiglio – Daniel Yule
2007: Reiteralm – Marc Gini
2007: Adelboden – Marc Berthod
1999: Kranjska Gora – Didier Plaschy
1999: Vail – Didier Plaschy
1991: Breckenridge – Paul Accola
1987: Wengen – Joël Gaspoz
1986: Are – Pirmin Zurbriggen
1984: Sestriere – Pirmin Zurbriggen
1979: Garmisch-Partenkirchen – Peter Lüscher
1978: Madonna di Campiglio – Martial Donnet
1969: Kranjska Gora – Edy Bruggmann
1968: Kitzbühel – Dumeng Giovanoli
1968: Wengen – Dumeng Giovanoli
2020: Adelboden – Daniel Yule
2020: Madonna di Campiglio – Daniel Yule
2019: Kranjska Gora – Ramon Zenhäusern
2018: Madonna di Campiglio – Daniel Yule
2007: Reiteralm – Marc Gini
2007: Adelboden – Marc Berthod
1999: Kranjska Gora – Didier Plaschy
1999: Vail – Didier Plaschy
1991: Breckenridge – Paul Accola
1987: Wengen – Joël Gaspoz
1986: Are – Pirmin Zurbriggen
1984: Sestriere – Pirmin Zurbriggen
1979: Garmisch-Partenkirchen – Peter Lüscher
1978: Madonna di Campiglio – Martial Donnet
1969: Kranjska Gora – Edy Bruggmann
1968: Kitzbühel – Dumeng Giovanoli
1968: Wengen – Dumeng Giovanoli