Drei Jahre lang war sie die Stimme am Ski-Mikrofon. Drei Jahre lang wurde ihre Arbeit unter den Fans heiss diskutiert. Seit ihrem Debüt im Dezember 2018 wurde Michèle Schönbächler (41) immer wieder mangelndes Fachwissen vorgeworfen. Auch die Stimme der Obwaldnerin wurde kritisiert. Teils heftig.
Im Mai 2021 zieht sie einen Schlussstrich, sie gibt ihren Job als Ski-Kommentatorin auf.
Mittlerweile hat Schönbächler neue Kapitel aufgeschlagen. Zukünftig wird sie bei SRF die Live-Talksendung «Persönlich», die wöchentlich am Sonntagmorgen im Radio zu hören ist, moderieren. Mit der «Glückspost» hat Schönbächler über die neue Aufgabe gesprochen. «Die Vorfreude ist riesig!», sagt sie. Sie freue sich auf berührende Geschichten. «Ich will den Menschen eine gute Stunde Hörgenuss bieten. Ich habe schon früh gerne Geschichten von Menschen gehört und ich glaube, man erzählt mir auch gerne etwas.»
«Viel Neid und Missgunst»
An ihre Zeit am Ski-Mikrofon hat Schönbächler nicht nur gute Erinnerungen. Die viele Kritik war schmerzhaft. «Das war brutal! Das tat richtig weh. Meine Stimme sei zu hoch, zu aggressiv, zu laut. Ich musste mir vieles anhören. Ich habe praktisch jede Kritik durchgelesen und versucht, zu differenzieren. Einige davon waren gerechtfertigt, diese hab ich angenommen. Viele waren jedoch voller Neid und Missgunst, primitiv oder nicht nachvollziehbar», so Schönbächler.
Nun aber schaut sie nach vorne. Ehrgeizig und ambitioniert. Und nach wie vor sehr selbstkritisch. Das war sie schon während ihrer Zeit an der Piste. Über ihre anstehende Premiere meint Schönbächler: «Ich bin überzeugt davon, dass ich nach der ersten Sendung sagen werde, dass ich einiges hätte besser machen können.»
Neben ihrer neuen Aufgabe bei «Persönlich» wird Schönbächler für SRF weiterhin Pferdesport, Schwimmen, Curling und Orientierungslauf kommentieren. Die 41-Jährige ist Mama eines zehnjährigen Sohnes. Sie lebt mit ihren Eltern in Sarnen OW. (mam)