Aus der Traum! Michelle Gisin verpasst wegen einer Knorpelschädigung und einer Kreuzbandzerrung im rechten Knie die WM in Are (Sd). (Blick berichtete) «Es wird wehtun, aus der Ferne zuschauen zu müssen», sagt sie. Die Kombi-Olympiasiegerin gewinnt der Zwangspause aber auch Positives ab.
«In den letzten acht Jahren ging es immer nach oben, alles wurde schneller. Nun entschleunigt sich mein Leben. Dafür bin ich sogar dankbar. Ich habe die Chance, wieder einmal runterzufahren und Dinge zu tun, die ich zuletzt nicht tun konnte.»
Vorher muss Gisin allerdings unters Messer. Sie wird in den nächsten Tagen operiert. «Die Reha beginnt gleich anschliessend und dauert im Optimalfall drei Monate», erklärt ihr langjähriger Arzt Lukas Weisskopf. Um eine Rückkehr-Prognose zu stellen, müsse man allerdings zuerst das Knie öffnen. Weisskopf ist jedoch aufgrund der MRI-Bilder guten Mutes, dass der Knorpel nur geringfügig beschädigt ist.
Wieso OP vor der WM?
Die grosse Frage steht im Raum: Wäre es möglich gewesen, erst nach der WM zu operieren? Weisskopf: «Doch. Mit den entsprechenden Medikamenten hätte Michelle sogar schmerzfrei auf den Ski stehen können. Aber dann hätte sie einen grösseren Schaden riskiert. Dafür ist sie zu clever.»
Das alles tönt sehr sachlich und abgeklärt. Michelles Schwester Dominique (33), die in ihrer Karriere neunmal am Knie operiert wurde, sagt: «Es ist eine Riesenenttäuschung, ein harter Schlag. Aber Drama bringt nichts.»
Genau darauf verzichtet Michelle, als sie im Zielraum von Garmisch-Partenkirchen (De) am vergangenen Samstag begreift, dass etwas nicht stimmt. Kurz davor kam sie in einer Kurve in Rücklage. Die Folge: X-Bein-Stellung und zu viel Druck auf dem Knie. Gisin stürzt zwar nicht, die Weltmeisterschaft in Are entschwindet aber in dieser Zehntelssekunde.
Freund Luca steht ihr bei
Während sie ihr Vater Beat zurück in die Schweiz fährt, ist Gisins Knie längst stark angeschwollen. Schon da ahnt die Engelbergerin, was ihr blühen könnte. Am Sonntag dann entscheidet sie sich in der Sprechstunde bei ihrem Arzt für die Operation. An ihrer Seite: Freund Luca De Aliprandini (28). Der Italiener ist selbst Profi-Skifahrer.
Gisin blickt bereits nach vorne. Sie schreibt: «In einigen Wochen werde ich die Krücken in den Mülleimer werfen!» Ihr Kämpferherz pocht längst wieder auf Hochtouren.
Vom 4. bis 17. Februar 2019 findet in Are (Schweden) die alpine Skiweltmeisterschaft statt. Wer sind die Schweizer Favoriten? In welchen Disziplinen wird wann gefahren? Wo kann man Tickets kaufen? Und welche Schweizer brachten bereits Goldmedaillen nach Hause?
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