Michelle Gisin (29) hat es am Sonntag bei der Abfahrt in Crans-Montana VS nicht nur auf der Piste eilig. Sie wird Achte, so gut war sie in dieser Disziplin im aktuellen Winter noch nie. Auch danach versucht sie, den Interview-Marathon in einen Sprint zu verwandeln. Warum? «Ich bin seit Mittwochabend zweifache Tante», sagt sie strahlend. «Doch weil ich an diesem Tag bereits abgereist bin, habe ich die Kleine nicht mehr kennengelernt. Darum muss ich jetzt so schnell wie möglich heim.»
Was Gisin meint: Ihre ältere Schwester Dominique, Abfahrts-Olympiasiegerin von 2014, ist mit 37 Jahren erstmals Mutter geworden. «Es ist wunderschön, ich habe mega Freude», meint ihre jüngere Schwester Michelle. Damit ist sie nun innert Kürze zweifache Tante geworden. Vor einem Monat wurde ihr Bruder Marc – auch er fuhr lange Skirennen – Vater eines Jungen. «Nach der WM konnte ich einige Tage mit ihm verbringen», so Gisin.
«Für die ganze Familie speziell»
Während Marc Gisin (34) vor zwei Jahren vom Spitzensport zurücktrat, zog Dominique im März 2015 den Ski-Schlussstrich. Die ausgebildete Pilotin war danach alles andere als untätig. Sie hat einen Master in Physik und ist Delegierte des Stiftungsrats der Sporthilfe.
Als Blick Michelle Gisin Anfang November auf den erwarteten Familienzuwachs ansprach, meinte sie: «Das ist sehr speziell. Nicht nur für mich, sondern für die ganze Familie. Dominique will es nicht an die grosse Glocke hängen, aber wir alle können es kaum erwarten – es ist wunderschön.»