Ausrüster-Wirrwarr um Olympiasiegerin
Gisin geht nach 15 Jahren neue Wege – oder doch nicht?

Zuerst verkündet Michelle Gisin ihren Rossignol-Abschied auf Instagram, dann löscht sie die Meldung wieder. Was steckt dahinter?
Publiziert: 14.04.2022 um 09:18 Uhr
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Wechselt Michelle Gisin zu Salomon? Ihr Freund Luca De Aliprandini steht dort unter Vertrag.
Foto: Sven Thomann
Mathias Germann

Michelle Gisin und Rossignol. Seit 15 Jahren sind sie unzertrennlich. Die Engelbergerin vertraut dem französischen Ski-Ausrüster. Zweimal Olympiagold, WM-Silber und WM-Bronze, dazu 19 Weltcup-Podestplätze holte sie. Und dennoch wechselt Gisin für die nächsten Jahre ihrer Profikarriere die Skimarke. «Ich ergreife die Chance für etwas Neues», schreibt sie am letzten Freitag auf Instagram. Sie sei Rossignol «unendlich dankbar», so Gisin. Bloss: Nur einen Tag später löscht die Allrounderin ihren Post wieder. Warum?

Gisin weilt derzeit in den Ferien. «Es ist noch nichts fix», sagt Rossignol-Chef Stéphane Mougin zu Blick. Trotzdem dürfte dies nichts daran ändern, dass Gisin künftig auf neuem Material unterwegs sein wird. Die zweifache Kombi-Olympiasiegerin war wohl einfach etwas vorschnell – sie hätte erst Ende April kommunizieren dürfen.

Salomon? Wahrscheinlich

Fakt ist: Während bei den Männern Head und Atomic dominieren, ist Rossignol seit vier Jahren im Ski-Zirkus der Frauen das Nonplusultra – vor allem in den technischen Disziplinen. Allerdings hat der Ausrüster auch sehr viele Fahrer unter Vertrag. «Da, wo ich in Zukunft sein werde, ist alles etwas kleiner, und man fokussiert sich mehr auf die einzelnen Athletinnen», sagte Gisin gegenüber «Pilatus Today». Doch wo ist das?

Weil die ganz grossen Ski-Marken für Gisin keine Option darstellen, wäre ein Wechsel zu Stöckli naheliegend. Das wird aber nicht passieren. Gisin dürfte künftig mit Salomon-Ski an den Start gehen. Dort steht auch ihr Freund, der Italiener Luca De Aliprandini (31, It), unter Vertrag.

«Ich will dem Material Zeit geben»

Salomon war im letzten Jahr bei den Frauen nur die Nummer 4 der Welt – mit deutlichem Rückstand zu den Top 3. Gisin geht mit ihrem Wechsel also auch ein Risiko ein. Doch sie ist dazu bereit. «Es kann sein, dass nächstes oder auch übernächstes Jahr überhaupt nichts zusammenpasst. Doch ich will dem neuen Material Zeit geben», sagte sie bei «Pilatus Today».

Ob Gisins langjähriger Servicemann Christian «Gämp» Gamper weiterhin ihre Ski präparieren wird, ist ebenfalls unklar. «Ich sage nichts. Aber fragen Sie doch Michelle in zehn Tagen», so der Südtiroler schmunzelnd. Gisin dürfte alles dafür tun, dass es klappt – Gamper ist für sie eine wichtige Bezugsperson.

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