Auf Interviews verzichtet er
Odermatt schnellster Schweizer – Streif zahmer als auch schon

Im ersten Training zur Abfahrt in Kitzbühel fährt Cameron Alexander die schnellste Zeit. Marco Odermatt liegt deutlich zurück, ist aber schnellster Schweizer – und holt sich danach die nötige Portion Ruhe.
Publiziert: 16.01.2024 um 12:59 Uhr
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Aktualisiert: 16.01.2024 um 15:19 Uhr
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Marco Odermatt unterwegs im ersten Kitzbühel-Training.
Foto: SVEN THOMANN

Nach den Siegen in Adelboden und am Lauberhorn jagt Marco Odermatt das magische Triple. Auch für die beiden Abfahrten in Kitzbühel gilt der Superstar als der grosse Favorit.

Zur Bestzeit reicht es Odermatt im ersten Training nicht. Er kommt beim ersten Abtasten mit der Streif mit 1:58,94 Sekunden ins Ziel, verliert damit 1,88 auf die Bestzeit von Cameron Alexander (Ka). Immerhin ist Odermatt damit als 14. bester Schweizer, 16 Hundertstel vor Stefan Rogentin (16.) und 21 Hundertstel vor Justin Murisier (18.). Auf dem 23. Rang klassiert sich Gilles Roulin mit 2,56 Sekunden Rückstand. Niels Hintermann (33.) verliert auf die Bestzeit bereits 3,31 Sekunden.

Hinter Alexander belegen Otmar Striedinger (Ö, 0,47 zurück) und Mattia Casse (It, 0,62) die Top-Plätze in den Trainings. Der Fahrer, der Odermatt in den letzten Speed-Rennen am ehesten in Bedrängnis bringen konnte, verliert viel Zeit: Cyprien Sarrazin aus Frankreich liegt über sechs Sekunden zurück.

Odermatt verzichtet auf Interviews

Odermatt will sich nicht äussern über seine erste Probefahrt des Jahres in Kitzbühel, verlässt den Zielraum ohne Interviews. Verständlicherweise braucht er nach den intensiven letzten Wochen etwas Ruhe.

Nicht so die anderen Schweizer. Justin Murisier, der in Wengen noch gestürzt ist, klagte danach über Schmerzen an der Patellasehne. Mit gehörigem Respekt ging er darum die Trainingsfahrt an. Spätestens ab Steilhang habe er sich aber wohlgefühlt. «Danach war es eine super Fahrt.»

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Einfachste Streif seit Jahrzehnten?

Murisier kommt entgegen, dass die Streif zahmer daherkommt als auch schon. Peter Obernauer, langjähriger Rennleiter in Kitzbühel, spricht gar von der schönsten Hahnenkamm-Abfahrt seit 45 Jahren.

«Einige sagen, sie ist zu einfach», so Murisier. Doch er könne es nicht mit den wilden Jahren vergleichen, immerhin fuhr er im Vorjahr zum ersten Mal in Kitzbühel. «Letztes Jahr haben sie gesagt, dass es eine sehr einfache Version ist, so schön war die Piste präpariert. Dieses Jahr ist es noch besser, wirklich super», konstatiert Murisier. «Für mich bleibt es Rock ’n’ Roll. Aber nicht so heftig wie früher.»

Niels Hintermann, der seinen grossen Zeitverlust mit Materialproblemen begründet, sieht es ähnlich. «Im Vergleich zu meinen ersten Fahrten hier ist es viel ruhiger, auch weniger eisig. Genau so muss es für das erste Training sein.» Zu einfach? Findet Hintermann definitiv nicht.

Einig sind sich die Schweizer sowieso: Auf die Rennen hin wird sich die Strecke entwickeln, dürfte es viel unruhiger werden.

Das sagt auch Robert Trenkwalder, Odermatts Betreuer bei Red Bull und langjähriger österreichischer Abfahrtstrainer: «Bis am Samstag wird es auf der Piste so zur Sache gehen, dass die Athleten die Sicherheitsgurte auspacken müssen.»

Die Resultate der weiteren Schweizer:

42. Ralph Weber +3,71
48. Franjo von Allmen +4,08
49. Arnaud Boisset +4,14
56. Remi Cuche +4,59
58. Josua Mettler +4,85
61. Lars Rösti +5,12
65. Christophe Torrent +5,77
69. Alexis Monney +11,7
Stand nach 52 Fahrern 

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