10 Einblicke in die Welt Mikaela Shiffrins, der wohl grössten Skirennfahrerin aller Zeiten
Ski-Mozart, Kilde-Freundin und Hass-Opfer

Mikaela Shiffrin (27, USA) hat mit 82 Weltcupsiegen den Rekord von Lindsey Vonn (38) eingestellt. Doch wie tickt der US-Star eigentlich?
Publiziert: 09.01.2023 um 19:59 Uhr
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Aktualisiert: 27.02.2023 um 08:22 Uhr
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10 Fakten über Mikaela Shiffrin, los gehts – 1. Vonn war ihr Babysitter: Heute haben beide 82 Weltcupsiege auf dem Konto.
Foto: keystone-sda.ch
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Mathias GermannReporter Sport
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Vonn war ihre Babysitterin

Speed-Queen Lindsey Vonn (38) war einst Mikaela Shiffrins (27) Babysitterin. Später, im Weltcup, warf Vonn Shiffrin Egoismus vor. Zuletzt war sie aber auf Kuschelkurs: «Sie ist die beste Skifahrerin, die jemals gelebt hat», sagte sie der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung.» Heute haben beide 82 Weltcupsiege.

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Sie liebt Mozart

Shiffrin hört fast ständig Musik. Der Rhythmus der Slalomstangen, welche sie zu Boden schlägt, sei wie der Takt eines Songs. «Skifahren ist wie tanzen», meint sie. Ihr Musikgeschmack ist breit gefächert, Shiffrin mag Pop, liebt aber auch Mozart. «In seinen Werken halten sich Chaos und Harmonie die Waage.» Sie spielt selbst exzellent Klavier und singt hervorragend.

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Schlafmütze

Shiffrin legt zwischen Läufen immer wieder mal ein Nickerchen ein. Sie bekam einst den Spitznamen «Sir Naps A Lot» – das entspricht einer Person, die am Tag gerne zwischendurch schläft. Shiffrin geht abends fast nie nach 21 Uhr ins Bett.

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10'000 Stunden

Shiffrin ging nicht in die Skischule, sondern wurde von ihren Eltern trainiert – vor allem von Mutter Eileen, die heute noch zu ihrem Trainerstab gehört. Als Teenager schrieben die Shiffrins ihre Tochter dann in einem Ski-Internat ein. Warum? Weil der Direktor fand, dass 10'000 Stunden an Training nötig seien, um eine Sportart zu beherrschen. Das entsprach genau den Vorstellungen Jeff Shiffrins. Mikaela bestritt deshalb als Jugendliche kaum Rennen, trainierte aber wie verrückt.

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«Als würde ich sterben»

Shiffrin kann sich wie kaum eine andere im Kraftraum schinden. «Die Wahrheit ist, dass Mikaela härter ist als alle anderen», sagte ihr ehemaliger Kondi-Coach Jeff Lackie einmal. Spass machen Shiffrin die Workouts aber nicht. «Wenn ich harte Trainings habe, fühle ich mich, als würde ich sterben», so Shiffrin.

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A.B.F.T.T.B.

Diese sechs Buchstaben zieren Shiffrins Helm seit Beginn ihrer Jugend. Was sie bedeuten? «Always Be Faster Than the Boys», also «Sei immer schneller als die Jungs». Als Shiffrin sechs war, erhielt sie ein unterschriebenes Poster von Skirennfahrerin Heidi Voelker (53), einer dreifachen Olympionikin, mit genau diesen Worten. Sie wurden zu Shiffrins Motto.

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Rücktritt?

Shiffrin wurde 2018 die erste Skirennfahrerin, die in allen sechs Disziplinen gewinnen konnte. Als sie am 24. Januar 2020 in der Abfahrt von Bansko triumphierte, war ihr das aber rasch egal. Sie erhielt die Nachricht, dass ihr Vater Jeff einen Arbeitsunfall erlitten hatte und schwer verletzt im Spital lag. Shiffrin flog sofort in die USA und nahm am Sterbebett Abschied von ihrem Vater. Sein Tod warf Shiffrin aus der Bahn, sie dachte gar an Rücktritt.

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Geheime Dates mit Kilde

Nach dem Tod von Vater Jeff (1955–2020) schrieb ihr Norwegens Speed-Ass Aleksander Kilde (30) tröstende Nachrichten, sie telefonierten. «Die Gespräche waren eine Art Ventil für mich. Sie gaben mir ein bisschen Hoffnung, dass es wieder glückliche Dinge in meinem Leben geben wird», so Shiffrin. Zuerst dateten sie heimlich, im Sommer 2021 machten sie ihre Liebe öffentlich. Shiffrins Mutter Eileen zu Blick: «Aleks ist sehr geerdet, seine Unterstützung hilft Mikaela sehr, er hält sie ruhig.»

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Politisch aktiv

Zu Beginn ihrer Karriere vermied Shiffrin politische Statements. Einerseits, weil sie sich dafür nicht qualifiziert fühlte. Andererseits, weil sie Angst vor Shitstorms hatte. Das ist nun anders. Shiffrin kritisierte die lasche Corona-Einstellung in ihrer Heimat, verlangte schärfere Waffengesetze und solidarisierte sich mit der Bewegung «Black Lives Matter».

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Null Medaillen, viele Beleidigungen

Die meisten Amerikaner interessieren sich weder für den Weltcup noch für Weltmeisterschaften. Nur Olympia zählt. Shiffrins Rolle vor den Winterspielen in Peking 2022 war festgelegt: Sie sollte für ihr Land fünf Goldmedaillen gewinnen. Es kam anders. Shiffrin ging leer aus und wurde in den sozialen Medien aufs Übelste beleidigt. Sie machte die Briefe öffentlich und erhielt viel Zuspruch.

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