Stolpert Top-Favorit Samuel Giger (23) beim Saisonhöhepunkt ausgerechnet über seinen «Hobby-Schwager»? Im Bernbiet gibt es viele, die ganz fest an dieses Szenario glauben.
Hintergrund: Der Thurgauer Giger ist seit zwei Jahren mit der Haslibergerin Michelle von Weissenfluh liiert. Und Michelles Bruder Kilian (25) ist so etwas wie der Defensiv-Leader der Berner.
Der Triumphator vom Emmentalischen hat in dieser Saison lediglich zwei Gänge verloren – einen davon auf der Schwägalp gegen den Freund seiner Schwester.
«Dieses Duell gegen Samuel habe ich wirklich viel zu schnell verloren», sagt Kilian. «Aber ich habe einige wichtige Schlüsse daraus ziehen können.» Der vierfache Eidgenosse Roger Brügger ist deshalb überzeugt, dass von Weissenfluh in Kilchberg gegen den siebenfachen Saisonsieger nicht mehr verlieren wird: «Kilian wird sich diesmal ganz anders auf diese Begegnung einstellen und wird Sämi zumindest einen Gestellten abringen.»
Von Weissenfluh betont immer wieder, dass sie nicht zusammen trainieren. «Wenn Samuel bei uns zu Besuch ist, jassen wir oft oder wir gehen Minigolf spielen. In dieser Sparte hatte ich ihn lange gut im Griff, doch vor ein paar Wochen hat er mich auch hier erstmals geschlagen.»
Deshalb ist auch die Paarung Roschi-Schuler sehr brisant
Es könnte am Samstag am Kilchberger Stockengut übrigens auch noch ein zweites Schwager-Duell geben: Brünig-Schlussgang-Teilnehmer Ruedi Roschi (30, Sohn von König David) ist seit bald zehn Jahren mit Patricia, der jüngeren Schwester des Schwyzer Eidgenossen Christian Schuler (34), zusammen.
Mittlerweile sind die beiden verheiratet. «Chrigels» ältere Schwester Silvia war eine Zeit lang die Herzdame von Mario Thürig (36, 5 Eidgenössische Kränze), welcher Schuler 2006 im Schlussgang vom Innerschweizerischen gebodigt hat.
Eine ganz besondere Affiche präsentierte sich auch 1993 im finalen Gang des Nordostschweizerischen zwischen Urs Bürgler und dem späteren Schwingerkönig Thomas Sutter. Bürgler, der zu diesem Zeitpunkt in einer Beziehung mit Sutters Schwester lebte, sicherte sich mit einem Remis den Festsieg.
In dieser Phase duellierten sich im Berner Kantonalverband regelmässig Adrian Käser (König von 1989) und Silvio Rüfenacht (König von 1992) um die Kranzfestsiege.
Dabei verliebte sich Rüfenachts Schwester Lisa in den Käser «Ädu». Diese Lovestory wurde am 19. November 1996 durch die Geburt von Sohn Remo gekrönt. Remo hat in der Zwischenzeit selber sechs Kranzfestsiege erkämpft und hat sein Herz an eine Frau Namens Rebecca verschenkt, die unweit von den von Weissenfluhs am Hasliberg aufgewachsen ist.
