Trotz 75-Stunden-Wochen im Studium
Noe van Messel kehrt auf die Siegesstrasse zurück

Mit seinem Sieg am Zuger Kantonalen verblüffte Noe van Messel (21) die Schwinger-Welt. An seinem Heim-Fest holt sich der Zuger Student den ersten Kranzfestsieg in seiner jungen Karriere. Und das, obwohl vieles gegen ihn sprach.
Publiziert: 08.05.2023 um 21:01 Uhr
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Noe van Messel feiert am Sonntag in Zug seinen ersten Kranzfestsieg.
Foto: foto-net / Albert Rene Kolb
Nina Köpfer

Es ist lange her, seit Noe van Messel so ungehemmt jubeln konnte wie vergangenen Sonntag. Angefeuert von zahlreichen Freunden und Bekannten erkämpfte sich der 1,91-Meter-Hüne in einem spektakulären Schlussgang gegen den Obwaldner Jonas Burch (23) den Sieg. «Wenn du hörst, wie die Zuschauer deinen Namen rufen, gibt dir das echt nochmals einen Kick. Dann willst du einfach alles geben.» Nach seinem Triumph organisierte Van Messels Schwingklub Ägerital kurzerhand eine Party in der Zuger Mehrzweckhalle. Denn sein erster Kranzfestsieg ist nicht nur ein Meilenstein in seiner jungen Karriere. Er markiert auch das Ende einer langen Leidenszeit.

Sein letztes Eichenlaub holte Van Messel im Sommer 2019. Der damals 17-jährige Schwinger mit holländischen Wurzeln sorgte als Drittplatzierter auf dem Stoos für Furore. Dann wurde es ruhig um Van Messel. Verletzungen plagten ihn. Einmal riss das Kreuzband, zweimal der Meniskus. Im letzten Sommer erwischte der VWL-Student das Pfeiffersche Drüsenfieber und musste wochenlang pausieren. «Die Zweifel, ob ich wirklich den richtigen Weg gehe, waren riesig. Und auch der Druck, wieder gute Resultate abzuliefern, lastete schwer», sagt er.

Keine Eintagsfliege

Der Sieg am Sonntag war entsprechend ein Befreiungsschlag. «Ich konnte endlich beweisen, dass ich keine Eintagsfliege bin. Dass es richtig war, trotz all den Verletzungen weiterzumachen.» Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten ist zurückgekehrt.
Obwohl es im Sägemehl nicht den Anschein machte, waren Van Messels Vorbereitungen aber auch für dieses Fest alles andere als ideal.

Der HSG-Student war Mitorganisator eines internationalen Kongresses. «Wir hatten 1000 Gäste auf dem Uni-Gelände in St. Gallen. Die letzten zwei Wochen habe ich durchgehend 75 Stunden pro Woche gearbeitet. Die Zeit nebenbei reichte noch fürs Trainieren und Schlafen», erzählt er. Auch den Tag vor dem Zuger Kantonalen verbrachte der 115-Kilo-Brocken von frühmorgens bis spätabends mit Aufräumen auf dem HSG-Campus. Doch Van Messel will sich nicht beklagen. Es sei eine intensive und lehrreiche Zeit gewesen. Die mit seinem Sieg am Sonntag den perfekten Abschluss gefunden hat.

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