Stucki tankt Kraft bei seinen Liebsten
«Ich war zuletzt absolut am Anschlag»

Chrigu Stucki bringt am Tag nach seinem Sieg bei der Wahl zum Sportler des Jahres 60 Gramm mehr auf die Wage. Dies liegt an einem Geschenk seiner Frau.
Publiziert: 17.12.2019 um 13:03 Uhr
|
Aktualisiert: 17.12.2019 um 14:07 Uhr
1/6
Schwinger Christian Stucki mit Frau Cecile und den Söhnen Elia (links) und Xavier.
Foto: Sven Thomann
Marcel W. Perren (Text) und Sven Thomann (Fotos)

Von der Müdigkeit gezeichnet, aber glücklich sitzt Christian «Chrigu» Stucki am Mittagstisch seines Einfamilienhauses in der Lysser Stiglimattstrasse. Der Schwingerkönig versprüht jetzt noch ein bisschen mehr Glanz. Die bronzene Trophäe, die er nach seinem gewonnenen Zweikampf gegen Roger Federer bei der Wahl zum Schweizer Sportler des Jahres in Empfang nehmen durfte, hat Stucki in seiner Schwingerstube neben einer Holzuhr vom Emmentalischen 2001 platziert.

«Wusste zuerst nicht, was ich sagen sollte»
2:23
Stucki und Kambundji im Hoch:«Wusste zuerst nicht, was ich sagen sollte»

Und an seiner linken Hand blitzt seit neustem ein weiss­goldenes Schmuckstück. «Es ist ein 60 Gramm schwerer Ring mit dem Stucki-Familienwappen und einer Königskrone», sagt Stucki und strahlt. «Ich habe schon länger von einem solchen Ring geträumt, nun hat mir meine Frau Cécile dieses Prachtstück geschenkt – ich habe eine riesige Freude daran.»

Der Ring mit dem Stucki-Wappen unterstreicht, dass dem 140 Kilo und 60 Gramm schweren Giganten aus dem Berner Seeland die Familie um ein Vielfaches wichtiger ist als die Schwingerkrone oder die Auszeichnung für den Sportler des Jahres. Und damit seine Cécile und die beiden Buben Xavier (6) und Elia (4) ja nicht zu kurz ­kommen, denkt Stucki über eine Änderung in seinem Berufsalltag nach.

«Wusste zuerst nicht, was ich sagen sollte»
2:23
Stucki und Kambundji im Hoch:«Wusste zuerst nicht, was ich sagen sollte»

Stucki will weniger Termine wahrnehmen

«Es ist in den letzten Wochen ein paar Mal vorgekommen, dass ich im Umgang mit meinen Kindern gereizt reagiert habe, weil ich absolut am Anschlag war», sagt Stucki. «Ich hatte ­neben dem Training und meinem Beruf als Lastwagenchauffeur enorm viele Sponsoren- und Medienverpflichtungen. Das hat mich geistig ziemlich ausgelaugt. Ich werde in den nächsten Monaten viel weniger Termine wahrnehmen. Und vielleicht auch mit meinem Chef über eine Reduktion meines 60-Prozent-Pensums reden.»

Stucki gibt auch zu, dass er sich in einigen Schwingtrainings schwergetan hat: «Auch weil mein Geist ziemlich müde ist, sind mein Kopf und Körper nicht immer im Einklang. Das muss sich ändern, schliesslich will ich im nächsten Jahr im ­Sägemehl Vollgas geben.»

Zuerst freut sich Stucki jetzt aber erst einmal auf ein paar ­ruhige Weihnachtstage mit seinen Liebsten. Dass der Schwingerkönig bei einigen Kindern mittlerweile als Heiliger König betrachtet wird, belegt eine ­Anekdote, die Stuckis Königin Cécile zum Besten gibt.

«Ein Freund von unserem ­Xavier wurde kürzlich bei einem Krippenspiel im Berner Oberland von seiner Lehrerin nach den Namen der Heiligen Drei Könige gefragt. Seine Antwort: Stucki, Sempach und Glarner!»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?